dpa-afx Moskau – Die russische Notenbank hat eine Kehrtwende vollzogen. Die Geldhüter senkten am Freitag den Leitzins um 2 Punkte auf 15,0 %. Noch im Dezember hatte die Notenbank im Kampf gegen die starke Abwertung des Rubels ihre Zinsen um 6,5 Punkte angehoben, um die eigene Währung attraktiver zu machen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s das Rating für Russland auf Ramschniveau gesenkt und diesen Schritt mit dem immer kleiner werdenden Spielraum der Notenbank begründet. Laut Vizeregierungschef Igor Schuwalow muss sich Russland noch auf deutlich schlimmere Krisenzeiten einstellen als bisher befürchtet. 2015 werde äußerst hart werden, sagte Schuwalow am Freitag in der Staatsduma in Moskau. Für die kommenden Tage kündigte er die Veröffentlichung einer Prognose an. Grund der pessimistischen Einschätzung sei ein extrem niedriger Ölpreis, der sich negativ auf den Staatshaushalt der Rohstoffmacht auswirkt.