S & P hebt Ausblick der Türkei auf "stabil" an
ba Frankfurt – Während die Verhaftung führender türkischer Oppositionspolitiker am Freitag international hohe Wellen schlug, hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) den Ausblick von “negativ” auf “stabil” angehoben und der Wirtschaft des Landes – ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) – eine gewisse Robustheit bescheinigt. Sowohl S & P als auch der IWF unterstrichen die Schockresistenz der Wirtschaft, wenn auch die politische Unsicherheit, der starke Rückgang des Tourismus und das hohe Niveau der Unternehmensschulden ihren Tribut gefordert hätten, wie es in den Artikel-IV-Konsultationen heißt. S & P begründet ihren Schritt mit der Erwartung, dass die Regierung die wichtigsten Wirtschaftsreformen weiter umsetzt und dass diese Bemühungen trotz der internen und externen Risiken die wirtschaftliche Stabilität unterstützen. Der IWF mahnt vor allem Arbeitsmarktreformen an.Während sich mehrere Politiker angesichts der Verhaftungen zum Wochenschluss dafür aussprachen, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu stoppen, fürchten Diplomaten, dass die Türkei im Falle einer Lösung des Zypern-Konflikts über ein Veto der türkischen Zyprer in der EU mitbestimmen könnte. Zypern könnte in eine Föderation zweier Bundesstaaten umstrukturiert werden, Entscheidungen auf Bundesebene müssten einstimmig getroffen werden.