S & P hebt Bonität von Spanien an

Statt mit "BBB-'' nun mit "BBB" eingestuft

S & P hebt Bonität von Spanien an

lz Frankfurt – Wegen besserer Konjunkturaussichten und damit auch leichterer Budgetkonsolidierung hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) am Freitag die Kreditwürdigkeit von Spanien heraufgestuft. Sie stieg von “BBB-” auf “BBB”. Der Ausblick sei stabil, teilte S & P mit. Die “BBB”-Einstufung steht für ein geringes bis mittleres Ausfallrisiko spanischer Anleihen. Das Land entfernt sich damit einen Schritt weiter vom sogenannten Ramschstatus, der Anlagen als riskant kennzeichnet.Insgesamt hat S & P die Wachstumsprognose für die Jahre 2014 bis 2016 von im Schnitt 1,2 % auf 1,4 % angehoben. Die Reformen würden langsam Wirkung zeigen und die Konjunktur beleben, heißt es in der Begründung. Immerhin hätten sich die Arbeitskosten seit 2009 um 8 % verringert – der beste Wert in der Eurozone mit Ausnahme von Griechenland und Irland. Zudem wachse der Exportanteil Spaniens im Welthandel. Auch der Arbeitsmarkt zeige erste Anzeichen einer Belebung. Diese Entwicklung verbessere auch die fiskalische Position des Landes und stabilisiere seine Kreditwürdigkeit.Problematisch ist nach Einschätzung der Ratingagentur aber nach wie vor der hohe Verschuldungsgrad der Volkswirtschaft insgesamt. Zwar sei die Verschuldung der Privatwirtschaft und der Privathaushalte zwischen 2010 und 2013 um rund 25 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 206 % des BIP gesunken, dafür habe aber die öffentliche Verschuldung zugenommen um 30 Prozentpunkte auf rund 92 % des BIP. Die Gesamtverschuldung liege damit über 300 % des BIP und werde in der Eurozone nur von Irland und Portugal übertroffen. Die weitere Entschuldung werde dazu führen, dass die Wachstumsaussichten eher gebremst seien. Insgesamt geht S & P indes davon aus, dass die spanische Regierung das Defizitziel 2014 von 5,5 % einhalten kann. Etwas unsicherer seien die Ziele für 2015 und 2016 (4,2 und 2,8 %).