SAFE-Analyse

„Sanktionen gegen Russland verfehlen ihr Ziel“

Die europäischen Sanktionen gegen Russland verfehlen laut einer SAFE-Studie ihr Ziel. Die Stabilität beruhe auf der hohen Rohstoffabhängigkeit. Langfristig könnte sich die Sachlage allerdings anders darstellen.

„Sanktionen gegen Russland verfehlen ihr Ziel“

„Sanktionen
gegen Russland
verfehlen ihr Ziel“

ba Frankfurt

Die europäischen Sanktionen gegen Russland verfehlen laut einer Analyse des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE ihr Ziel. Studienautor Konstantin Egorov stellt anhand von Daten aus der Zeit vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 fest, „dass die Stabilität der gesamtwirtschaftlichen Produktion auf die große Abhängigkeit Russlands von Rohstoffen zurückgeführt werden kann“. Diese seien leichter zu ersetzen als hochspezialisierte Inputfaktoren. Zudem ermöglichten es die hohen Gewinnspannen vieler Rohstoffproduzenten der russischen Wirtschaft, steigenden Kosten standzuhalten.

2021 bestanden nur 6,6% der russischen Exporte und 49,3% der Importe aus hochspezialisierten Industriegütern wie Maschinen, Autos oder produktionsbezogener Ausrüstung. Der größte Teil des russischen Handels entfiel auf Rohstoffe wie Öl und Gas, Chemikalien, Lebensmittel und Textilien. Daher „konnten russische Hersteller ihre Geschäftstätigkeit leicht anpassen und die Sanktionen verfehlten ihr Ziel“, schreibt Egorov. Anders sehe es aber langfristig aus: „Während die meisten Rohstoffproduzenten in ihrem Tagesgeschäft keine Vorleistungsgüter benötigen, könnte es für sie auf lange Sicht schwierig werden, ihre Maschinen aufzurüsten oder zu ersetzen. Erhöhte Kosten für solche Anlagen könnten die zukünftige Geschäftstätigkeit stark beeinträchtigen“, erklärt Egorov. 

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.