Schnelleres Aus von Braunkohle kostet kaum Jobs
dpa-afx Berlin – Ein beschleunigter Ausstieg aus der Braunkohle würde einer Studie des Öko-Instituts zufolge kaum betriebsbedingte Kündigungen erfordern. “Der Strukturwandel verläuft vor allem im Braunkohlebergbau entlang der natürlichen Altersgrenzen”, hieß es in einer Mitteilung des Instituts, das die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Auftrag des Umweltbundesamts berechnet hat. Wenn Deutschland den Braunkohle-Ausstieg so beschleunige, dass es seine Klimaschutz-Ziele erreiche, dann gebe es im Jahr 2030 noch insgesamt 8 000 Beschäftigte in der Förderung von Braunkohle und der Stromerzeugung. Bis dahin gingen fast zwei Drittel der Beschäftigten im Braunkohlebergbau in den Ruhestand. Ende 2015 arbeiteten demnach rund 15 400 Menschen im Braunkohlebergbau und weitere 5 400 in den Braunkohlekraftwerken. Mehr als die Hälfte von ihnen ist über 50 Jahre alt. Vor allem Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt befürchten durch den anstehenden Kohleausstieg massive Strukturbrüche. “Die Gefahr zahlloser Kündigungen ist sehr gering”, teilte Energie- und Klimaschutzexperte Hauke Hermann mit. Allerdings lägen Daten zur Altersstruktur nur für das Jahr 2014 und nur für den Braunkohlebergbau vor.