Schockgefahr nimmt zu

Gros der Staaten-Ratings geht aber mit stabilem Ausblick ins neue Jahr

Schockgefahr nimmt zu

arp Frankfurt – Bei den Staaten-Ratings überwiegt die Stabilität: Die drei Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch versehen die Bonität der Anleihen der meisten Länder mit einem stabilen Ausblick, was in den kommenden Monaten keine Veränderung der Kreditwürdigkeit dieser Staaten als wahrscheinlich erscheinen lässt. Trotzdem gibt es 2019 auch Gründe zur Besorgnis.Für hoch verschuldete Länder wird es auch im kommenden Jahr keine Entwarnung geben. Denn allgemein wird in den wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt 2019 zwar noch mit Wachstum gerechnet, aber mit einer deutlich nachlassenden Dynamik (siehe Grafik).Die Gelegenheit, die Wachstumsphase für den nachhaltigen Schuldenabbau zu nutzen, haben viele Staaten ungenutzt verstreichen lassen. Beispielsweise Italien: Die nach einem Kompromiss etwas niedrigere Neuverschuldung lässt trotzdem vermuten, dass die Gesamtverschuldung auch in den kommenden Jahren bei rund 130 % des Bruttoinlandsprodukts verharren wird. Ob die Ratingagenturen die populistische Regierung aus Lega Nord und 5 Stelle abstrafen, wird sich in den ersten Monaten des neuen Jahres zeigen. Immerhin zwei Agenturen, Standard & Poor’s und Fitch, haben ihr “BBB”-Rating mit einem negativen Ausblick versehen.Und nicht zuletzt wächst das Risiko unvorhergesehener Ereignisse, sogenannter Schocks, die die Wirtschaftskraft und damit auch die Bonität von Staaten beeinflussen können. Unter anderem nach dem Abstieg der Türkei sind die Bonitätsprüfer hier sensibler geworden. “Trotz der großteils stabilen Ausblicke sind wir aufmerksamer als in vergangenen Jahren, was unvorhersehbare Schocks angeht, die die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität beeinträchtigen”, sagt Alastair Wilson, Head of Global Sovereign bei Moody’s, der Börsen-Zeitung. Hinzu kommen 2019 auch die vorhersehbaren Schocks, wie der Brexit oder auch der immer noch nicht gelöste Handelsstreit zwischen der EU und den USA, die die Wachstumsprognosen stark beschneiden könnten.—– Schwerpunkt Seite 7- Wertberichtigt Seite 8