Schuldenkrise wieder auf der Tagesordnung
dpa-afx Vilnius/Brüssel – Die Schuldenkrise kommt wieder auf die Tagesordnung: Nach der Sommerpause sorgen die Krisenherde der Eurozone wie Griechenland, Portugal, Zypern, Irland und auch Slowenien wieder für Schlagzeilen. Die Finanzminister der Eurozone werden bei ihrem Treffen am heutigen Freitag im litauischen Vilnius über die Lage in den Euro-Schuldenstaaten beraten. Beschlüsse stehen bei dem zweitägigen informellen Treffen nicht an.Speziell die Löcher in den Bilanzen der slowenischen Banken dürften zur Sprache kommen. Nach einem Bericht des “Handelsblatt” drängt die Europäische Zentralbank (EZB) das Land bereits, einen Antrag auf Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm ESM zu stellen. Die Euro-Mitgliedstaaten haben Zweifel, dass die slowenische Regierung die milliardenschweren Kapitallücken im Finanzsektor selbst schließen kann. Slowenien musste nach Angaben von EU-Diplomaten bereits zwei Banken mit einem Marktanteil von 4,5 % schließen. Der slowenische Finanzminister werde die Eurogruppe über die Lage im Finanzsektor und die getroffenen Maßnahmen informieren.Für Zypern ist schon klar, dass die nächste Auszahlung in Höhe von 1,5 Mrd. Euro aus dem laufenden Hilfsprogramm Ende September erfolgt. “Das Programm läuft gut. Alle Zeichen stehen auf Grün”, sagte ein EU-Diplomat.Die Euro-Finanzminister wollen auch die Bankenunion weiter vorantreiben. Nachdem gestern das EU-Parlament der gemeinsamen Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB zugestimmt hat, wollen sie am Freitag das weitere Vorgehen beraten (siehe Bericht Seite 3).Anschließend kommen die Finanzminister aller 28 EU-Staaten zusammen. Dabei geht es um die wirtschaftlichen Perspektiven in Europa sowie die Stärkung kleiner und mittlerer Unternehmen. Auch die nächsten Schritte beim Aufbau der Bankenunion und Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung stehen auf der Agenda.