US-Industrie

Schwäche in der US-Industrie dauert an

Trübe Stimmung und schwache Nachfrage lasten weiter auf der US-Industrie. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) signalisierte im Juli den achten Monat in Folge eine Kontraktion.

Schwäche in der US-Industrie dauert an

Auftragsschwäche lastet weiter
auf US-Industrie

Trotz rückläufiger Neuaufträge keine Rezessionsängste mehr

det Washington

Trübe Aussichten in der US-Industrie prägten auch zum Auftakt des dritten Quartals die Stimmung in der Branche. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe stieg im Juli zwar von 46,3 auf 49,0 Punkte, signalisierte damit aber eine andauernde Kontraktion. Angesichts des Nachfrageschwunds im In- und Ausland gingen die Neuaufträge zurück. Trotz höherer Materialkosten blieben die Verkaufspreise den zweiten Monat in Folge stabil. S&P Global Chief Business Economist Chris Williamson begründete die Schwäche mit strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft. Seit der Pandemie habe die Nachfrage nach Dienstleistungen weiter zugelegt, und zwar zulasten der Industrie. 

Gleichwohl bleibt Williamson vorsichtig optimistisch. “Das verarbeitende Gewerbe bleibt weiter ein Klotz am Bein der US-Wirtschaft. Die Branche hat aber Ängste vor einer Rezession abgeschüttelt und stellt sich nun auf bessere Zeiten ein”, so der Volkswirt. Ein ähnliches Bild zeichnet der PMI des Institute for Supply Management (ISM). Dessen Index für das verarbeitende Gewerbe kletterte von 46,0 auf 46,4%. “Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft deutet dies nach 30 Monaten aufeinanderfolgender Expansion nun den achten Monat hintereinander auf eine Kontraktion hin”, so Timothy Fiore, der beim ISM für die Befragung zuständig ist.

Das US-Handelsministerium meldete für Juni einen Anstieg der saisonbereinigten und auf das Jahr hochgerechneten Bauausgaben um 0,5%. Auf Jahressicht legten die Ausgaben um 3,5% zu. Die Ausgaben für gewerbliche Projekte kletterten um 0,5%. Beim Wohnungsbau wurde eine Zunahme um 0,9% gemessen. Unterdessen deutet die sinkende Zahl offener Stellen auf leichte Entspannung am US-Arbeitsmarkt hin und könnte zu geringerem Lohndruck führen. Wie das Arbeitsministerium berichtete, gab die saisonbereinigte Zahl der unbesetzten Positionen im Juni von etwas über 9,6 Millionen auf knapp 9,6 Millionen nach.

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