HANDELSSTREIT ZWISCHEN USA UND CHINA

Schwächeanfall im deutschen Export

Ausfuhren brechen im Februar um 3,2 Prozent erneut ein

Schwächeanfall im deutschen Export

ks Frankfurt – Es mehren sich die Hinweise auf ein Nachlassen der Konjunkturdynamik in Deutschland. Nach recht enttäuschenden Daten für Auftragseingänge und Produktion kam es nun auch in der Paradedisziplin der größten Volkswirtschaft des Euroraums, dem Export, zu einer unguten Überraschung. Die Ausfuhren fielen im Februar kalender- und saisonbereinigt um 3,2 % hinter das Niveau des Vormonats zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Analysten wurden auch hier auf dem falschen Fuß erwischt, hatten sie doch mit einer leichten Zunahme gerechnet, nachdem es bereits im Januar zu einem Rückgang der Ausfuhren um 0,4 % gekommen war. Ebenfalls entgegen den Prognosen gaben die Importe im Februar um 1,3 % nach. Auch dies markiert das zweite Minus in Folge, da die Einfuhren im Januar um 0,2 % geschrumpft waren.Im Vergleich zum entsprechenden Monat des Vorjahres nahm der Wert der deutschen Ausfuhren im Februar hingegen zu, und zwar um unbereinigt 2,4 % auf 104,7 Mrd. Euro. Der Importwert legte in dieser Betrachtung sogar um 4,7 % auf 86,3 Mrd. Euro zu. Der sich daraus ergebende Exportüberschuss von 18,4 Mrd. Euro vergleicht sich mit einem Aktivsaldo von 19,8 Mrd. Euro in der Handelsbilanz ein Jahr zuvor. Die deutsche Leistungsbilanz schloss im Februar, nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank, die Destatis veröffentlichte, mit einem Überschuss von 20,7 Mrd. Euro ab. Im Februar 2017 hatte die Leistungsbilanz noch einen Aktivsaldo von 23,4 Mrd. Euro ausgewiesen.”Die Anzeichen für schlechtere Geschäfte im Außengeschäft mehren sich”, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, zu den aktuellen Zahlen. “Während eine gute Weltkonjunktur und eine starke Eurozone die zunehmenden Handelsbarrieren der vergangenen Jahre noch überdeckt haben, drückt der allgegenwärtige Protektionismus wie jüngst im Handelsstreit zwischen USA und China auf die Stimmung.”Gesamtwirtschaftlich zeichnet sich für DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle inzwischen “ein verhageltes erstes Quartal ab”, mit allenfalls magerem Wachstum. Der schwache Start in das laufende Jahr ist nach Einschätzung des Volkswirts “nur schwer zu erklären, denn an den guten Rahmenbedingungen hatte sich in den ersten drei Monaten kaum etwas geändert”.