Schwächeres Wachstum in der US-Industrie
det Washington – In den USA hat sich die Erholung im produzierenden Gewerbe im laufenden Monat deutlich verlangsamt. Die erste Messung des PMI-Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit sank von 53,8 Punkten im Juli auf 52,9 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 2013. Der Wert deutet zwar weiterhin auf eine Expansion hin, liegt aber deutlich unter den Markterwartungen, die zwischen 54 und 55 Punkten schwankten.Entscheidend für die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe war die geringere Zunahme des Outputs und ebenfalls der Neuaufträge, deren Wachstum dennoch als insgesamt solide eingestuft wird. Das Produktionswachstum war so gering wie zuletzt im Januar vergangenen Jahres. Damals litt das verarbeitende Gewerbe allerdings unter dem schlechten Wetter. Wie befragte Unternehmen sagten, fielen im laufenden Monat zyklische Schwäche sowie Unsicherheit über die künftige Auftragslage ins Gewicht. Als Folge der niedrigen Ölpreise ging auch die Investitionstätigkeit im Energiesektor zurück.Wegen der Konjunkturschwäche im Ausland sowie der Wechselkurskorrekturen litt erneut die Exportwirtschaft. Die erste Messung des August-PMI bestätigt wie auch im Vormonat, dass Unternehmen ihre Produktion deswegen zunehmend auf den US-Binnenmarkt ausrichten.Unsicherheit über die künftigen Aussichten führte auch zu einer deutlichen Abschwächung der Arbeitsmarktkomponente. Laut Markit stiegen im produzierenden Gewerbe Neueinstellungen so geringfügig wie zuletzt im Sommer vergangenen Jahres. Zwar kletterten die Herstellungskosten den vierten Monat in Folge. Gleichwohl lag die Teuerungsrate relativ deutlich unter dem langjährigen Durchschnittswert. Nach Ansicht von Markit-Ökonom Tim Moore deuten die jüngsten Zahlen auf die langsamste Zunahme des Produktionswachstums seit fast zwei Jahren hin und stärken mit Blick auf die September-Zinssitzung der US-Notenbank “den Inflationstauben den Rücken”, die auf eine Zinserhöhung vorerst verzichten wollen.