Schwarzarbeit wird dank guter Joblage unattraktiver
dpa-afx Tübingen/Linz – Die gute Lage am Arbeitsmarkt macht Schwarzarbeit für viele Menschen weniger lukrativ. Die niedrige Arbeitslosenquote und gute Verdienstmöglichkeiten sorgten dafür, dass weniger Menschen in Deutschland am Fiskus vorbei Jobs annähmen, so der Schluss einer Analyse des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Linz vom Mittwoch.”Für einen Fliesenleger ist es auch nicht so lustig, am Freitagabend oder Samstag zu arbeiten, wenn er auch so genug Geld verdienen kann”, sagte Friedrich Schneider von der Universität Linz, einer der Co-Autoren, zu der Entwicklung.Der Prognose der Tübinger Forscher zufolge sinkt der Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland in diesem Jahr auf 319 Mrd. Euro. Das sind 6 Mrd. Euro weniger, als die Forscher für 2018 errechnet haben. Der Schaden ist aber immer noch immens, wie das Verhältnis der Schattenwirtschaft zum offiziellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt. Die Quote liegt der Prognose zufolge bei 9,1 %. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Untersuchung Mitte der 1990er Jahre. Deutschland liegt damit im internationalen Vergleich wieder im Mittelfeld. Am besten stehen den Forschern zufolge Österreich, die Schweiz und die USA da.In ihren Schätzungen berufen sich die Forscher auf die wirtschaftliche Entwicklung, ein weiterer Indikator sind Bargeldreserven und die Arbeitslosenquote. Sie gehen dabei in diesem Jahr von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland aus.