Schwarze Listen, weiße Bücher
Im Handelsstreit mit den USA stellt sich China nun rhetorisch auf die Hinterbeine. Eine schwarze Liste der USA, die chinesische Firmen wie Huawei beim Bezug von US-Technologie auszuschließen droht, soll mit einer Gegenliste beantwortet werden, die feindlich gesonnenen Auslandsfirmen Unannehmlichkeiten bringen könnte. Die chinesische Liste mit bösen Firmenbuben bleibt aber namentlich noch unbesetzt. Dafür findet der Name Donald Trump in einem neuen Weißbuch zu Chinas Position im Handelsstreit Erwähnung. Während Trump die Entscheidung zu verschärften Strafzöllen mit Rückziehern auf dem Weg zu einem Handelskompromiss rechtfertigt, schimpft Peking, dass vielmehr die USA mit immer neuen Forderungen in letzter Minute den Deal willentlich zum Scheitern gebracht haben. Das Weißbuch gilt als Indiz dafür, dass sich China nun auf einen längeren Handels-Grabenkrieg vorbereitet, und erfreut sich eines guten Timings. Das jüngste Vorgehen des US-Präsidenten gegen Mexiko beweist schließlich, dass ein schneller Deal mit Trump im Nachhinein keinen Schutz vor Strafzöllen bietet.nh