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Schweden nominiert Malmström als OECD-Generalsekretärin

Von Andreas Heitker, Brüssel Börsen-Zeitung, 2.9.2020 Die frühere EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström soll nach dem Willen der schwedischen Regierung neue Generalsekretärin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung...

Schweden nominiert Malmström als OECD-Generalsekretärin

Von Andreas Heitker, BrüsselDie frühere EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström soll nach dem Willen der schwedischen Regierung neue Generalsekretärin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden. Die Regierung in Stockholm nominierte die 52-Jährige als mögliche Nachfolgerin für Amtsinhaber Angel Gurría, der angekündigt hatte, sich nicht für ein weiteres Mandat bewerben zu wollen. Der mittlerweile 70-jährige frühere Außen- und Finanzminister von Mexiko ist seit Juni 2006 Generalsekretär der in Paris beheimateten OECD.Bis Ende Oktober können noch weitere Kandidaten vorgeschlagen werden. Die Wahl des neuen Generalsekretärs findet allerdings erst im Juni 2021 statt. Die Amtszeit läuft dann zunächst fünf Jahre.Malmström erklärte gestern, sie sei “sehr glücklich und stolz” über die Nominierung und verwies auf die Notwendigkeit von Multilateralismus und internationalen Lösungen. “Wir haben in letzter Zeit eine Schwächung der internationalen Zusammenarbeit gesehen, die durch die Coronakrise verstärkt wurde”, sagte die liberale Politikwissenschaftlerin.Malmström hatte der EU-Kommission von 2010 bis 2019 angehört. Unter Präsident José Manuel Barroso verantwortete sie das Innenressort, bevor sie sich unter seinem Nachfolger Jean-Claude Juncker einen Namen als engagierte Streiterin für den Multilateralismus machte. Unter ihrer Führung hatte die EU unter anderem die Freihandelsabkommen mit Kanada (Ceta) und Japan (Jefta) vereinbart. Zudem hatte die EU-Kommission in ihrer Zeit auch zahlreiche Vorschläge für eine Reform der Welthandelsorganisation WTO erarbeitet.Die Mutter von Zwillingen, die stets unprätentiös aufgetreten ist und die neben Schwedisch und Englisch auch fließend Französisch und Spanisch und in Ansätzen auch Deutsch und Italienisch spricht, war vor ihrer Zeit in der Kommission bereits sieben Jahre lang EU-Abgeordnete gewesen und im Anschluss von 2006 bis 2010 Europaministerin der schwedischen Regierung.