ZENTRALBANKEN IM FOKUS

Schwedische Riksbank beendet Negativzinspolitik

Schlüsselsatz steigt 25 Basispunkte auf 0 Prozent

Schwedische Riksbank beendet Negativzinspolitik

arp Frankfurt – Eine historische Sitzung hat die schwedische Riksbank hinter sich. Sie hat einen Schlussstrich unter die Negativzinsära gezogen. Der Schlüsselsatz wurde von minus 0,25 % um 25 Basispunkte angehoben und liegt jetzt bei 0,0 %. Zur Begründung hieß es, dass die Inflationsbedingungen gut seien, damit die Teuerung auch künftig nahe an der Zielmarke bleibe.Im Juli 2009 war die Riksbank die erste Notenbank auf der Welt, die mit dem Instrument Negativzins experimentiert hatte und, wenn man so will, damit auch der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Blaupause geliefert hatte. Zwar hatte sie den Zins dann auch noch einmal angehoben, seit Februar 2015 verharrte der Schlüsselsatz aber durchgängig im negativen Bereich.”Die Frage, die sich nun berechtigterweise stellt, ist: Zieht die EZB nach? Tatsächlich rührt sich Widerstand gegenüber den Negativzinsen innerhalb der europäischen Währungshüter. Selbst der italienische Notenbankpräsident steht Negativzinsen mittlerweile skeptisch gegenüber – und das will was heißen”, schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank Gruppe. Der Börsen-Zeitung sagte Gitzel, dass er nicht damit rechne, dass die Riksbank den Schlüsselsatz wieder in den negativen Bereich drücken wird.Der Zinsschritt kam nicht überraschend, die schwedische Notenbank hatte lange angedeutet, in der Dezembersitzung den Null-Zins einzuführen. Auf diesem Niveau soll er in den kommenden Jahren verharren, hieß es seitens der Riksbank.