WÄHRUNGSMANIPULATION

Schweiz unter Beobachtung

rec - Zum ersten Mal seit 1994 erklärte eine US-Regierung Anfang August ein Land zum Währungsmanipulator: China. Das zeigt, wie außergewöhnlich die nun revidierte Entscheidung der Trump-Administration war. Ungleich länger ist die Liste jener Länder,...

Schweiz unter Beobachtung

rec – Zum ersten Mal seit 1994 erklärte eine US-Regierung Anfang August ein Land zum Währungsmanipulator: China. Das zeigt, wie außergewöhnlich die nun revidierte Entscheidung der Trump-Administration war. Ungleich länger ist die Liste jener Länder, die Washington der Manipulation ihrer Währung lediglich verdächtigt. Seit Montag zählt die Schweiz wieder dazu. Die Nationalbank SNB hat den Leitzins auf – 0,75 % gedrückt und stemmt sich mit Eingriffen am Devisenmarkt gegen eine Aufwertung des Franken. Diese Eingriffe seien “rein geldpolitisch motiviert”, erwidert die SNB, die von 2016 bis 2018 schon einmal unter Beobachtung des US-Finanzministeriums stand. “Sie zielen auf die negativen Folgen für Inflation und Konjunktur durch einen zu hoch bewerteten Franken ab”, erklärte die SNB, “nicht darauf, der Schweiz Vorteile durch eine Unterbewertung des Franken zu verschaffen.” Zehn Länder stehen auf der Liste potenzieller Währungsmanipulatoren, darunter Deutschland wegen seines hohen Handelsüberschusses. Auch die sehr lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat US-Präsident Donald Trump immer wieder mit dem Argument angegriffen, sie verbillige den Euro und somit Produkte aus der EU auf den Weltmärkten.