Schweizer Wirtschaft wächst kräftig
dz Zürich – Das Wachstum der Schweizer Wirtschaft hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres spürbar belebt. Nach den vorläufigen Berechnungen der Konjunkturexperten des Bundes ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal teuerungsbereinigt um 0,6 % gewachsen. Gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres hatte das Wachstum lediglich 0,3 % betragen. Ronald Indergand vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) spricht auf Anfrage von einer “positiven Überraschung”. Für das Gesamtjahr rechnet das Seco in seiner Prognose vom März mit einem BIP-Wachstum von 1,1 %. Eine “substanzielle” Anpassung der Prognose nach oben sei trotz der aktuell guten Entwicklung “eher nicht zu erwarten”. Dafür seien auch die Aussichten für die Weltwirtschaft zu unsicher.Derweil hat die UBS ihre Jahresprognose gestern bereits auf 1,3 % angehoben. Mit ihrer bisherigen Voraussage von 0,9 % lag sie allerdings deutlich unter dem Konsens der Schweizer Konjunkturauguren.Die positive Entwicklung der Schweizer Wirtschaft passt zu der konjunkturellen Beschleunigung, wie sie jüngst auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten war. Die Tempoerhöhung in der Schweiz ist im europäischen Vergleich dennoch überdurchschnittlich. Zurückzuführen ist sie primär auf höhere Konsumausgaben. Diese erreichten gemäß den Berechnungen des Bundes erstmals seit eineinhalb Jahren wieder einen Quartalswert, der leicht über dem 25-jährigen Durchschnitt liegt. Die Konsumausgaben tragen rund 50 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Entsprechend stark wirken sich schon kleine Veränderungen auf die Wirtschaftsleistung aus.Einen positiven Wachstumsbeitrag lieferten auch die Exporte, die das robuste Wachstum aus dem Schlussquartal des Vorjahres (6,4 %) nochmals um 1,2 % übertroffen haben. In der Exportwirtschaft ist das Wachstum aber nicht sehr breit abgestützt. Während die Pharmabranche und die Uhrenindustrie vor allem in den ersten zwei Monaten des Jahres mit guten Exportleistungen beeindruckten, verlief die Entwicklung in der Maschinenindustrie nur schleppend.Die sich verflachende Industriekonjunktur trifft nicht zuletzt die kleinen Unternehmen. Dies zeigt eine neue Quartalsbefragung der Mitgliedsfirmen von Swissmechanic, dem führenden Verband von KMU in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Gemäß der ebenfalls gestern veröffentlichten Umfrage berichtet ein Drittel der Unternehmen von einem abnehmenden Auftragsbestand, während etwa ein Viertel der Unternehmen einen steigenden Auftragsbestand vermeldet.