Geldpolitik

Schweizer Zinszyklus könnte länger gehen

Die Schweiz hat eine der niedrigsten Inflationsraten weltweit. Dennoch deuten Äußerungen von Notenbankchef Thomas Jordan auf noch weitere Zinserhöhungen hin.

Schweizer Zinszyklus könnte länger gehen

Schweizer Zinszyklus könnte länger gehen

mpi Frankfurt

Äußerungen von Notenbankchef Thomas Jordan deuten darauf hin, dass die Leitzinsen in der Schweiz womöglich auch nach der erwarteten Erhöhung in rund zwei Wochen um 25 Basispunkte auf dann 1,75% weiter steigen könnten. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir eine weitere Straffung der Geldpolitik nicht ausschließen“, sagte Jordan in einem Interview mit der „Sonntagszeitung“. Schon zuvor hatte Jordan gesagt, dass es keine gute Idee sei, abzuwarten und zu schauen, wie sich die Inflation entwickele. Die Inflationsrate in der Schweiz gehört zu den niedrigsten weltweit und lag im Mai bei 2,2%.

In einem weiteren Interview mit der Zeitung „Corriere del Ticino“ äußerte der Notenbankchef seine Ansicht, dass der neutrale Zins bei dem die Produktion der Wirtschaft konstant bleibt – in der Schweiz niedriger sein könnte als in anderen Industriestaaten. Dieser liege typischerweise „im Bereich von 2% bis 3%“, dürfte in der Schweiz jedoch eher 2% betragen. Für Jordan wird die Frage, wo der neutrale Zinssatz liegt, erst relevant, „wenn die Inflation in den Bereich der Preisstabilität fällt“.

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