Selbstanzeigen steigen stark an

13 500 im ersten Quartal - Baden-Württemberg mit den meisten Erklärungen

Selbstanzeigen steigen stark an

dpa-afx Berlin – Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern ist im ersten Quartal 2014 in die Höhe geschnellt. Von Januar bis März zählten die Behörden bundesweit rund 13 500 Anzeigen, wie eine dpa-Umfrage bei den Finanzministerien der Länder ergab. Das waren etwa dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum, wobei nicht aus allen Bundesländern Vergleichszahlen vorlagen.Als ein Grund für die Entwicklung wurde das Verfahren wegen Steuerhinterziehung gegen den langjährigen FC-Bayern-Boss Uli Hoeneß genannt. Auch die geplante Verschärfung der Regeln für eine strafbefreiende Selbstanzeige, der Ankauf von Steuer-CDs aus der Schweiz und der zunehmende internationale Datenaustausch zeigten Wirkung, hieß es. Die meisten Steuerhinterzieher machten Kapitalerträge von Vermögen im Ausland geltend, etwa in der Schweiz oder Liechtenstein.Dem Staat bringt das zusätzliche Einnahmen, die je nach Bundesland pro Jahr dreistellige Millionenbeträge erreichen können. In Bayern registrierten die Behörden im ersten Quartal 2 030 Selbstanzeigen und damit viermal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Summe der geschätzten zusätzlichen Steuereinnahmen liegt bei 80 Mill. Euro. In Nordrhein-Westfalen (2 656) und Hessen (1 327) verfünffachte sich die Zahl der Selbstanzeigen sogar. Hier werden Steuernachzahlungen von 130 Mill. Euro beziehungsweise 58 Mill. Euro fällig. Die meisten Selbstanzeigen gingen in den ersten drei Monaten in Baden-Württemberg ein, wo 3 078 Steuerbetrüger reinen Tisch machen wollen. Geschätzte Mehreinnahmen für das Land: 47,8 Mill. Euro. In Rheinland-Pfalz meldeten sich 1 684 Steuerhinterzieher, das Land rechnet dadurch mit zusätzlich rund 37,1 Mill. Euro.