Serbien will bei Export Rücksicht auf EU nehmen
BZ Belgrad – Der EU-Beitrittskandidat Serbien will seine Exporte nach Russland mit Rücksicht auf die westliche Sanktionspolitik nicht forcieren. Ministerpräsident Aleksandar Vucic sagte am Freitag, er werde einer Bitte aus Brüssel entsprechen, diese Ausfuhren nicht zusätzlich zu subventionieren. Serbien werde sich aber gleichwohl nicht den Sanktionen gegen Russland anschließen.Insbesondere serbische Nahrungsmittel-Hersteller hoffen, dass sie in die Lücke stoßen können, die durch russische Einfuhrbeschränkungen für westliche Güter entstanden ist. “Diese Chance müssen wir nutzen”, sagte Agrarministerin Snezana Bogosavljevic, die am Donnerstag in Moskau mit ihrem russischen Amtskollegen konkrete Schritte besprochen hatte. So sollen der serbischen Wirtschaftskammer in Belgrad Experten des Moskauer Ministeriums zugeteilt werden. Drei große Milchproduzenten können in der anstehenden Woche mit grünem Licht aus Moskau für große Exportaufträge rechnen. Die drittgrößte russische Einzelhandelskette Dixy war schon vor Tagen in Belgrad vorstellig geworden. “Wir ersticken an russischen Anfragen”, sagte Handelsminister Rasim Ljajic.Die Regierung in Belgrad steckt in einem Dilemma. Sie will das Balkanland auf EU-Kurs trimmen und gleichzeitig Russland als Handelspartner nicht verprellen. 2013 machten die serbischen Exporte nach Russland gut 7 % aller Ausfuhren aus.