SNB erhöht nach Brexit-Schock Stützungskäufe
Reuters Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal angesichts des Brexit-Votums so viel Geld zur Schwächung des Franken ausgegeben wie seit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses nicht. Die Währungsreserven stiegen von April bis Ende Juni netto um 23,3 Mrd. sfr, wie Daten der SNB zeigen. Das ist der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2015, als sie 58,7 Mrd. sfr für Interventionen in die Hand genommen hatte.Die Währungshüter versuchen, den aus ihrer Sicht überbewerteten Franken zu schwächen. Damit werden Schweizer Waren im Ausland günstiger. Um das zu erreichen, kaufen sie am Devisenmarkt andere Währungen wie etwa Euro oder Dollar. Besonders hoch fielen diese Stützungskäufe rund um den 15. Januar 2015 aus. An dem Tag gab die SNB angesichts der ultralockeren Geldpolitik der EZB die Anbindung des Franken an den Euro auf.Die Schweizer Währung gilt bei Investoren als sicherer Hafen. Sie war daher nach dem Brexit-Votum Ende Juni besonders gefragt. Die SNB hatte ihre Interventionen damals in einem außergewöhnlichen Schritt auch öffentlich gemacht. Neben Devisenkäufen setzten die Währungshüter auf Negativzinsen von – 0,75 %, um den Franken für Investoren unattraktiv zu machen.