SNB zahlt erstmals keine Dividende

Schweizer Notenbank macht 9 Mrd. sfr Verlust - Gold weniger wert

SNB zahlt erstmals keine Dividende

dz Zürich – Die Schweizerische Nationalbank nimmt zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1907 keine Ausschüttung zu Gunsten ihrer öffentlichen und privaten Eigentümer vor. In einer Vorabmeldung, die der Veröffentlichung des definitiven Jahresabschlusses am 7. März vorgreift, beziffert die Notenbank den im zurückliegenden Jahr erlittenen Gesamtverlust auf 9 Mrd. sfr. Zur Deckung des Fehlbetrages zieht die SNB in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen zuerst die sogenannte Ausschüttungsreserve heran, die sie für die Abfindung des Bundes, der 26 Kantone (Länder) und der rund 2 100 privaten Aktionäre gebildet hat. Die im Jahr 2011 zwischen SNB und Landesregierung (Bundesrat) getroffene Vereinbarung sieht vor, dass der Bund und die Kantone maximal 1 Mrd. sfr erhalten, wenn die Reserve positiv ist. Beträgt die Reserve mehr als 10 Mrd. sfr, kann die Ausschüttung erhöht werden. Rückschlag für die HaushalteDas Ausbleiben der Ausschüttung trifft die öffentlichen Haushalte in einem ungünstigen Moment. Viele Kantone und auch der Bund budgetieren zwar Überschüsse, aber oft nur sehr geringe. Dem Bund, der im Budget 2014 mit einem Zuschuss von 333 Mill. sfr von der Notenbank gerechnet hatte, droht nun, statt eines Überschusses von 121 Mill. sfr ein Defizit von 212 Mill. sfr ausweisen zu müssen. Auch in Zürich, dem wirtschaftlich bedeutendsten Kanton des Landes, könnte das Ausbleiben des SNB-Geldes ein Defizit bewirken. Mit dem Wegfall der Ausschüttung gehen den Kantonen durchschnittlich 0,8 % der Einnahmen verloren, wie Peter Hegglin, Präsident der Finanzdirektorenkonferenz gegenüber Nachrichtenagenturen erklärte. Beim Bund beläuft sich der Anteil auf rund 0,5 %. Vor zwei Jahren waren die Anteile noch deutlich größer gewesen. Damals hatte die SNB jährlich 2,5 Mrd. sfr an ihre Eigentümer der öffentlichen Hand ausgeschüttet. Inwieweit die ausbleibende Ausschüttung die Finanzhaushalte zu zusätzlichen Sparmaßnahmen zwingen wird, bleibt abzuwarten.Ausschlaggebend für den hohen Jahresverlust der SNB war der Bewertungsverlust bei den Goldbeständen mit 15 Mrd. sfr. Die SNB besitzt rund 1025 Tonnen Gold. Ende 2012 betrug der Kilopreis des gelben Metalls noch 48 815 sfr. Aktuell bewegt er sich bei rund 36 047 sfr. Demgegenüber erzielte die SNB auf ihre hohen Fremdwährungsbeständen im Wert von rund 440 Mill. sfr Gesamterträge einschließlich Wechselkursveränderungen von rund 3 Mrd. sfr.