Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Gereiztheit – eine der möglichen Ursachen dieser Beschwerden könnte nun bald wegfallen: die Zeitumstellung. Umstritten ist der Nutzen der seit 1996 in allen EU-Ländern einheitlich am jeweils letzten Sonntag im März und Oktober betriebenen Dreherei an den Uhrenzeigern schon seit langem. Die Grundidee nach der Ölkrise in den 1970ern war, Energie zu sparen – allerdings wurde seither zwar im Sommer tatsächlich erst später der Lichtschalter betätigt, im Frühjahr und Herbst wurden dafür die Heizthermostate erst später am Tag wieder heruntergedreht. Dass bei der Online-Umfrage der EU-Kommission zur Zukunft der Zeitumstellung 3 Millionen der 4,6 Millionen Antworten aus Deutschland kamen, sollte in Brüssel keine Rolle spielen, weil sich Menschen aus allen (noch) 28 Mitgliedstaaten gemeldet gaben. Da 80 % der Umfrageteilnehmer für eine Abschaffung des Zeitwechsels sind, wären die europäischen Gremien gut beraten, diesen Wunsch nicht außer Acht zu lassen, egal wie ihre persönliche Position ist. Insbesondere in Zeiten zunehmender Europaverdrossenheit. ba