Sozialer Friede macht "Standort D" attraktiv
lz Frankfurt – Trotz eines jüngst wieder etwas erhöhten Streikaufkommens gehört Deutschland im Hinblick auf die dadurch ausgefallenen Arbeitstage zu einem recht ruhigen und berechenbaren Standort. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag berichtete, hat eine Auswertung der Statistiken der vergangenen zehn Jahre ergeben, dass hierzulande im Jahresdurchschnitt nur sieben Arbeitstage ausgefallen sind je 1 000 Erwerbstätige. Das ist zwar etwas mehr als im zuletzt gemessenen Zeitraum 2001 bis 2010 mit fünf Tagen, aber im internationalen Umfeld eher als gering anzusehen (siehe Grafik).Deutschlands Position wird dadurch begünstigt, schreiben die IW-Ökonomen, dass politische Streiks hierzulande verboten seien. Wie stark sich derlei motivierte Generalstreiks auswirken können, zeigt sich in Frankreich, wo 117 Ausfalltage im Jahresschnitt zwischen 2006 und 2015 gezählt worden sind. In Dänemark waren es sogar 120 Ausfalltage. Generell, so die Wissenschaftler, seien Generalstreiks in den vergangenen Jahren aber wieder etwas seltener geworden. Dementsprechend sei das Arbeitskampfvolumen in den davon stark betroffenen Euro-Krisenländern Spanien, Portugal und Irland rückläufig gewesen.Die Ausfalltage sind auch vor dem Hintergrund der Attraktivität einer Volkswirtschaft von Bedeutung. Schließlich, so das IW, sei der soziale Friede ein wichtiger Standortindikator. Diesbezüglich steht Deutschland also uneingeschränkt gut da.