Spanien ist wieder Risikogebiet

Bundesregierung reagiert auf steigende Infektionszahlen

Spanien ist wieder Risikogebiet

sp/Reuters Berlin – Steigende Neuinfektionszahlen haben vor dem Wochenende neuerlich die Sorge vor einer zweiten Corona-Infektionswelle und ihren wirtschaftlichen Folgen geschürt und die Bundesregierung dazu bewogen, Spanien mit Ausnahme der Kanaren wieder als Corona-Risikogebiet einzustufen. Das bundeseigene Robert-Koch-Institut (RKI) setzte das gesamte Festland Spaniens sowie die Inselgruppe der Balearen, zu der Mallorca gehört, noch am Abend auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.Die Entscheidung über eine solche Einstufung wird innerhalb der Bundesregierung gemeinsam vom Gesundheitsministerium, dem Innenministerium und dem Außenministerium getroffen. Auslöser der Entscheidung war, dass die Zahl der Neuinfektionen in Spanien in den vergangenen Tagen stark gestiegen ist. Am Freitag wurden fast 3 000 neuen Fälle registriert – eine ähnlich hohe Zahl wie am Donnerstag.Die Entscheidung innerhalb der Bundesregierung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland nach Angaben des RKI ungebrochen hoch ist. Das RKI meldete am Freitag 1 449 Fälle – das ist der höchste Wert seit Anfang Mai. “Wir dürfen diese Entwicklung so nicht weiterlaufen lassen”, warnte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Sonst drohe man die Kontrolle zu verlieren. Die schwarze Null ist zurückWährend die Pandemie noch in vollem Gang ist, forderte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus den frischgebackenen SPD-Spitzenkandidaten für 2021 Olaf Scholz (SPD) mit Blick auf milliardenschwere Coronahilfen des Bundes auf, als Finanzminister, so rasch es geht, für eine Abkehr von neuen Schulden zu sorgen. “Die Haushalte müssen so schnell wie möglich wieder ohne Neuverschuldung funktionieren. Das ist eine Frage der Generationengerechtigkeit”, sagte Brinkhaus der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.