DIE FOLGEN DES BREXIT

"Spanien stabil genug"

Börsen-Zeitung, 25.6.2016 BZ/ths Frankfurt/Madrid - Sein Land wolle weiter zur "Avantgarde" der europäischen Integration zählen, erklärte der amtierende Ministerpräsident von Spanien, Mariano Rajoy, am Freitag auf einer kurzen Pressekonferenz zum...

"Spanien stabil genug"

BZ/ths Frankfurt/Madrid – Sein Land wolle weiter zur “Avantgarde” der europäischen Integration zählen, erklärte der amtierende Ministerpräsident von Spanien, Mariano Rajoy, am Freitag auf einer kurzen Pressekonferenz zum Ausgang des britischen Referendums über den Austritt aus der Europäischen Union (EU). Rajoy räumte aber ein, man müsse über das Ergebnis nachdenken, um “den Gründergeist der EU” wiederzuerlangen. Der konservative Politiker sagte kurz vor der Parlamentswahl im eigenen Land, Spanien sei heute stabil genug, um die Turbulenzen nach dem Brexit zu überstehen. Derweil spekulierte Außenminister José Manuel García-Margallo darüber, dass Gibraltar schon bald unter geteilte spanisch-britische Hoheit geraten könnte. Von den 20 000 Wählern in der Kronkolonie am Südzipfel Spaniens hatten 96 % für den Verbleib in der EU gestimmt.Der Chef der rechtspopulistischen niederländischen Partei für die Freiheit, Geert Wilders, hat ein EU-Referendum auch in seinem Land gefordert. “Bye bye Brüssel”, twitterte er am Freitag. “Und die Niederlande werden die Nächsten sein!” Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sagte dazu, die Zusammenarbeit in Europa sei für die Niederlande “lebenswichtig”. Der Rechtsliberale warnte vor Panik. Nun müsse “in aller Ruhe” nach einer stabilen Lösung gesucht werden, so Rutte am Freitag in Den Haag. Die Niederlande haben bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft inne.