Spanien steckt in der Rezession fest

Wirtschaft schrumpft seit sieben Quartalen

Spanien steckt in der Rezession fest

tks Madrid – Die Rezession in Spanien dauert nun schon fast zwei Jahre. Das Bruttoinlandsprodukt sank in den ersten drei Monaten 2013 um 0,5 %, was bereits das siebte Quartal in Folge mit negativen Wachstumszahlen bedeutet. Der Rückgang fiel jedoch geringer aus als die 0,8 % vom Schlussquartal 2012. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Wirtschaftsleistung nach vorläufigen Zahlen des nationalen Statistikamts um 2 % zurück.Die Hauptursache für die anhaltende Rezession ist nach wie vor die schwache Binnennachfrage, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit und Haushaltskürzungen. Der Einzelhandel verbuchte im März einen Umsatzrückgang von saisonbereinigt 8,9 %. Dank gleichzeitig steigender Exporte kann Spanien sein Handelsdefizit indes weiter reduzieren. Madrid geht davon aus, dass die Wirtschaft erst gegen Ende des Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben und 2014 ein Wachstum von etwa einem halben Prozentpunkt verzeichnet wird. Nach den am Freitag vorgelegten revidierten Prognosen wird das BIP in diesem Jahr um 1,3 % fallen.Der große Sparzwang zum Abbau des Haushaltsdefizits macht die konjunkturelle Erholung nicht leichter. Madrid hat mit der EU-Kommission in Brüssel jedoch eine Lockerung des Defizitziels ausgehandelt und sieht für dieses Jahr einen Fehlbetrag von 6,3 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) vor, statt wie zunächst vorgesehen 4,5 %.Die Zentralregierung ist mit der Konsolidierung durchaus auf Kurs. Im März erwirtschaftete der Zentralstaat einen Überschuss von 6 Mrd. Euro. “Entscheidend für das Erreichen des Gesamtziels wird allerdings sein, wie sich die Regionen schlagen”, kommentierte die Commerzbank in einer Analyse. Die Regionalregierungen dringen unterdessen darauf, ebenfalls von der Flexibilisierung der Defizitvorgabe zu profitieren. Das größte Kopfzerbrechen macht der Regierung der Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 27 %. Im am Freitag vorgelegten Stabilitätsprogramm geht Madrid davon aus, dass die Erwerbslosenquote auch 2016 noch auf fast 25 % verharren wird. “Wir arbeiten daran, unsere eigenen Prognosen zu schlagen”, erklärte Ministerpräsident Mariano Rajoy.