Sprungbrett für ferne Märkte

NRW ist guter Ausgangspunkt für Expansion ins Ausland

Sprungbrett für ferne Märkte

Nordrhein-Westfalen ist gewissermaßen die Herzkammer des deutschen Mittelstands. Für viele der hier ansässigen Unternehmen ist es zudem das ideale Sprungbrett über die Grenzen Deutschlands hinweg – zunehmend auch in entferntere Kontinente wie Nord- und Südamerika oder nach Asien.Die internationalen Krisen machen allerdings auch vor dem Mittelstand nicht halt. Die Stimmung hatte sich im Herbst letzten Jahres merklich eingetrübt. Insbesondere die Unternehmen in den eher exportlastigen Branchen spürten den Nachfrageeinbruch aus Russland und der Ukraine. Inzwischen setzt aber auch hier eine Stabilisierung ein. Zwar kommt zumindest bei einigen europäischen Nachbarn die Erholung langsam in Gang, die Dynamik sollte aber insgesamt noch moderat bleiben. Von diesen belastenden Einflussfaktoren können sich auch die mittelständischen Unternehmen nicht abschotten.Insgesamt bleiben die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft und damit für die Mittelständler aber weiter positiv. Die anhaltend stabile Inlandsnachfrage, die niedrigen Zinsen und die beständig positive Lage auf dem Arbeitsmarkt bilden eine gute Grundlage. Ferner spüren die Betriebe durch die Ölpreisentwicklung und die aktuelle Euro-Schwäche quasi eine Sonderkonjunktur. Globale ErfolgsstoryTrotz der nur langsamen Erholung in der Eurozone und der internationalen Krisen hat die Auslandsorientierung der mittelständischen Unternehmen nicht nachgelassen. Vielmehr baut der deutsche Mittelstand sein Auslandsengagement seit Jahren kontinuierlich aus: In Form von Export und Import, Joint Ventures, Produktionen im Ausland oder auch durch grenzüberschreitende Kooperationen.Die aussichtsreichsten Märkte mit dem kräftigsten Wachstum liegen dabei schon seit mehreren Jahren in Übersee. So gehören die asiatischen Märkte bekanntermaßen zu den wichtigsten Wachstumsregionen in der Welt. Die Wachstumsraten zum Beispiel in China sind – selbst wenn sie nicht mehr durchgängig zweistellig sind – immer noch mit zuletzt rund 7 % gewaltig. In Europa wagen wir auch perspektivisch nicht mal von der Hälfte zu träumen. Aber unabhängig davon wird der Euroraum seine hohe Bedeutung für den deutschen Export weiter behalten. Allerdings: Seit Ausbruch der Finanzmarktkrise gehen deutsche Exporteure auch innerhalb von Europa wieder deutlich sensibler mit der Absicherung der einschlägigen Risiken um. Zu beobachten ist sozusagen eine “Renaissance der europäischen Länderrisiken”. Gut vorbereitet startenNicht jeder Gang ins Ausland ist von Erfolg gekrönt. Selbst Großunternehmen haben sich bei der Erschließung ausländischer Märkte schon verhoben und sich partiell wieder zurückgezogen. Manchmal ist es für Mittelständler durchaus vorteilhaft, nicht in der ersten Reihe zu stehen. Die Erschließung neuer Märkte im Ausland ist entsprechend gut vorzubereiten. Zum Pflichtprogramm gehört es, sich mit den dortigen Sitten und Usancen im Geschäftsverkehr ebenso auseinanderzusetzen wie mit rechtlichen Aspekten.Zudem kommt es auch im Auslandsgeschäft auf kompetente und verlässliche Begleitung an. Idealerweise sollten die Unternehmen so früh wie möglich erfahrene Partner einbinden, auf jeden Fall aber noch bevor der erste Liefervertrag unterzeichnet wird. Auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken können ihren Kunden hierbei wertvolle Hilfestellungen geben. Historisch gesehen haben sich diese zunächst primär auf das lokale Geschäft ihrer Mitglieder konzentriert. Die Welt ist aber natürlich in dieser Hinsicht in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe nicht stehen geblieben.So ist die WGZ Bank seit jeher ein zuverlässiger Partner des Mittelstands bei grenzüberschreitenden Geschäften und nutzt dabei ihr weltweites Netzwerk mit renommierten internationalen Adressen. Dieses umfasst neben einem dicht geknüpften Korrespondenzbanknetz von derzeit mehr als 1 700 Instituten in rund 150 Ländern auch eine Kooperation mit der RBI Raiffeisenbank International, die besonders in Osteuropa ein nahezu flächendeckendes Bankennetzwerk hat. Zusätzlich besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Schwesterzentralbank DZ Bank, die über eine Vielzahl internationaler Rahmenkreditverträge für langfristige Exportfinanzierungen in den relevanten Ländern verfügt. Zentraler “Kümmerer”Die WGZ Bank berät und begleitet außenhandelsorientierte Firmenkunden in allen Fragen des Auslandsgeschäfts entlang ihrer Wertschöpfungskette, sowohl im Import als auch im Export. Die Kunden erhalten dabei Außenhandelsexpertise aus einer Hand und werden von einem Ansprechpartner umfassend betreut. Dieser Spezialist für Trade und Export Finance ist neben dem Kundenbetreuer der zentrale “Kümmerer” in allen Fragen des Außenhandels.Dazu zählen alle relevanten Fragestellungen von der Durchführung des kommerziellen Auslandsgeschäfts über die Forfaitierung bis hin zu komplexen langfristigen Exportfinanzierungen: den Zahlungsverkehr, das Stellen von Auslandsgarantien, die Abwicklung von Inkassi und Dokumentenakkreditiven. Auch ist die WGZ Bank in der Lage, den Abnehmern ihrer Kunden Finanzierungen auf Basis ECA(Export Credit Agencies)-gedeckter Bestellerkredite direkt anzubieten. Produktionszeitfinanzierungen und Fremdwährungsabsicherungen runden das Spektrum ab. Im Jahr 2014 zählte die WGZ Bank erneut zu den Top-10-Banken bei den von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) gedeckten Außenhandelsfinanzierungen in Osteuropa. Umfassend absichernZur Zahlungsabsicherung bei Auslandsgeschäften eignen sich in erster Linie die bewährten Instrumente rund um Dokumentenakkreditive mit und ohne Zahlungsziel, die Deferred Payment Letters of Credit. Handelswechsel, unter Umständen mit einem Aval einer Auslandsbank unterlegt, sind ebenfalls im internationalen Geschäft ein häufig eingesetztes Absicherungsinstrument, ebenso wie Garantien der Bank des Importeurs. Des Weiteren sollten Unternehmer die staatlichen wie auch privat versicherten Ausfuhrdeckungen nutzen: Euler Hermes als Mandatar des Bundes unterstützt deutsche Exporteure und begünstigt auch Lieferungen und Leistungen in Länder mit hohen wirtschaftlichen und politischen Risiken. Euler Hermes stellt dabei ein auf die Bedürfnisse des Exporteurs zugeschnittenes Instrumentarium zur Verfügung. Sichere LandungAngesichts der weiter steigenden Bedeutung des Auslandsgeschäfts will die WGZ Bank und mit ihr die Genossenschaftliche FinanzGruppe die mittelständischen Unternehmen künftig mit noch dichterem Netzwerk, weiterem Personal und neuen Finanzierungsprodukten beim Gang ins Ausland begleiten. So treibt die WGZ Bank den Ausbau ihres Auslandsgeschäfts derzeit mit Tempo voran und nimmt – entsprechend ihrer Bedeutung für den deutschen Außenhandel – Schritt für Schritt weitere Auslandsmärkte ins Visier, beispielsweise Indien, China, Taiwan und Hongkong. Nordrhein-Westfalen als Sprungbrett für ferne Märkte – die Genossenschaftliche FinanzGruppe trägt dafür Sorge, dass den mittelständischen Unternehmen neben einem weiten Sprung auch eine sichere Landung gelingt.—Uwe Berghaus Mitglied des Vorstands der WGZ Bank