Staatenbonitäten sacken weltweit ab

Börsen-Zeitung, 17.8.2016 lz Frankfurt - Die Kreditwürdigkeit der Staaten geht weltweit weiter zurück. Das zeigt eine Auswertung des Informationsdienstleisters IHS Markit. 61 Herabstufungen durch Ratingagenturen im zweiten Quartal dieses Jahres...

Staatenbonitäten sacken weltweit ab

lz Frankfurt – Die Kreditwürdigkeit der Staaten geht weltweit weiter zurück. Das zeigt eine Auswertung des Informationsdienstleisters IHS Markit. 61 Herabstufungen durch Ratingagenturen im zweiten Quartal dieses Jahres stehen nur 19 Heraufstufungen gegenüber, heißt es unter Bezug auf eine Studie, in der die Ratingaktionen vieler Agenturen gesammelt wurden. Grund dafür sei vor allem das anhaltend niedrige Preisniveau bei Rohstoffen. Das habe etwa dazu geführt, dass zum ersten Mal selbst Ölexportstaaten sich am Kreditmarkt hätten finanzieren müssen, um die hohen Haushaltsdefizite auszugleichen. Hinsichtlich Großbritanniens Bonitätsausblick zeigt sich IHS skeptisch wegen dessen Abhängigkeit von ausländischen Kapitalzuflüssen. IHS-Sovereign-Direktor Jan Rudolph spricht von einem “spezifischen Kreditrisiko”. Was Europa anbelangt, so hat die Ratingagentur Standard & Poor’s die Gemüter beruhigt und dargelegt, dass Italien bei einer staatlichen Rettung der angeschlagenen Banken keine Bonitätsherabstufung drohe. Die notwendige Summe dürfte die Finanzen nicht aus dem Ruder laufen lassen. Derzeit liegt Italiens Bonität bei S & P mit “BBB-” eine Stufe über Ramschniveau. Moody’s gibt Italien mit “Baa2” eine etwas bessere Note, Fitch ebenfalls mit “BBB+”.