Portfoliowert

Staatsfonds Kenfo mit historisch einmaliger Negativbilanz

Das Portfolio der größten öffentlich-rechtlichen Stiftung Deutschlands hat 2022 deutlich an Wert verloren. Der Staatsfonds Kenfo ist trotz dieser Entwicklung nicht beunruhigt.

Staatsfonds Kenfo mit historisch einmaliger Negativbilanz

Staatsfonds Kenfo mit historisch einmaliger Negativbilanz

mpi Frankfurt

Auch an der größten öffentlich-rechtlichen Stiftung Deutschlands ist das schwache Börsenjahr 2022 nicht spurlos vorbeigegangen. Wie der Staatsfonds Kenfo am Mittwoch bekanntgab, lag die Jahresrendite seines Portfolio 2022 bei −12,2%. Schlechter fiel die Performance noch nie seit der Gründung des Kenfos im Jahr 2017 aus. „2022 war für die Kapitalmärkte und damit auch für den Kenfo ein sehr herausforderndes Jahr“, erklärte die Vorstandsvorsitzende Anja Mikus. Die Aufgabe der Stiftung ist die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls, der aus der gewerblichen Nutzung der Kernenergie zur Erzeugung von Elektrizität in Deutschland entstanden ist.

Das Kenfo weist darauf hin, dass es sich bei der Performance des Portfolios um Marktwertschwankungen und nicht um realisierte Verluste handle. Der Stiftungsgewinn 2022 betrug knapp 300 Mill. Euro. Die vom Bundesumweltministerium festgesetzten Kosten für die kerntechnische Entsorgung in Höhe von 648 Mill. Euro konnten zudem ohne Beeinträchtigung ausgezahlt werden. Man sei wegen der Buchverluste im vergangenen Jahr nicht beunruhigt. „Kursschwankungen sind Teil der Kapitalmärkte und werden in der langfristigen Anlagestrategie des Kenfo berücksichtigt“, teilte der Staatsfonds mit. 2023 läuft das Portfolio bislang deutlich besser. In der ersten Jahreshälfte habe es trotz Rezessionsängsten an den Finanzmärkten um 5% zugelegt.

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