Starker Anstieg von Firmenpleiten in Frankreich
Starker Anstieg von Firmenpleiten in Frankreich
wü Paris
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Frankreich nimmt stark zu. So haben in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal laut einer neuen Studie der Unternehmensberatung Altares 13.266 Firmen Insolvenz-, Vergleichs- oder Sicherungsverfahren eingeleitet, 35% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das sei der schlechteste Wert für ein zweites Quartal seit 2016, erklärt Altares. Durch den starken Anstieg der Insolvenzen seien 55.000 Arbeitsplätze gefährdet.
Am stärksten betroffen sind kleine Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Neun von zehn Insolvenzverfahren wurden von ihnen gestellt. Die am stärksten betroffenen Branchen sind die Gastronomie und der Einzelhandel, allen voran der Textileinzelhandel. Auch Autoreparaturwerkstätten, Immobilienhändler, Kosmetik- und Frisörsalons haben einen starken Anstieg der Insolvenzen verbucht. Jetzt, wo die Covid-Hilfen endeten, würden bereits vor der Pandemie anfällige Unternehmen nach und nach aufgeben, sagte Thierry Millon, der Autor des Berichts, dem Wirtschaftsradiosender BFM Business. Dagegen zeigten sich junge, während der Pandemie gegründete Unternehmen widerstandsfähiger. Sie seien aus der Not mit gut vorbereiteten Geschäftsmodellen entstanden.