Steuern

Steueraufkommen in der EU steigt 2022

Das Steueraufkommen in der EU ist 2022 spürbar gestiegen. Den Statistikern zufolge trugen die Erholung der Volkswirtschaften nach der Corona-Pandemie und die hohe Inflation dazu maßgeblich bei.

Steueraufkommen in der EU steigt 2022

Steueraufkommen in der EU
ist 2022 gestiegen

Eurostat: Pandemie-Effekte wirken nach

ast Frankfurt

Das Steueraufkommen in der EU ist 2022 spürbar gestiegen. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag veröffentlichte. Den Statistikern zufolge trugen die Erholung der Volkswirtschaften nach der Corona-Pandemie und die hohe Inflation dazu maßgeblich bei. Zwar sank im Vergleich zum Vorjahr die Gesamtabgabenquote der EU – also die Summe der Steuern und Nettosozialbeiträge in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – um 0,3 Prozentpunkte auf 41,2%. In absoluten Zahlen stiegen die Einnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen in der EU gegenüber 2021 aber um 480 Mrd. Euro auf 6,549 Bill. Euro.

Dabei registrierte Eurostat einen Anstieg des Steueraufkommens in allen EU-Staaten außer Dänemark. In der Eurozone blieb die Abgabenquote mit 41,9% stabil. Die abweichende Entwicklung ist auf den starken Rückgang der Abgabenquote in zwei Ländern außerhalb des Euroraums zurückzuführen: Dänemark und Polen. Im Zuge der Pandemie hatten die EU-Staaten Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen und Haushalten ergriffen. Die Steuereinnahmen aus 2021 weisen aufgrund der Wiederöffnung und Erholung der Wirtschaft ein Plus aus.

Diese Erholung setzte sich zwar 2022 fort, aber in geringerem Maße. Eurostat erklärt damit die gesunkene Gesamtabgabenquote. Entscheidend für das vergangene Jahr waren hingegen die staatlichen Maßnahmen zur Abfederung der hohen Preise. Insbesondere Energie hatte sich infolge des Kriegs in der Ukraine stark verteuert. Viele EU-Staaten hatten die Steuern auf Energieerzeugnisse gesenkt. Dass das Gesamtsteueraufkommen in der EU 2022 dennoch stieg, führen die Ökonomen auf einen Aufschwung und die hohe Inflation zurück.

Steuern machen 90% der Staatseinnahmen aus

Die Produktions- und Importabgaben betrugen in der EU 2022 13,6% des BIP. Die laufenden Steuern auf Einkommen und Vermögen machten 13,4% aus.

Die Nettosozialbeiträge betrugen 13,9% – hier registrierten die Eurostat-Experten den niedrigsten Wert seit 2008. Im Jahr 2022 machten die Steuereinnahmen fast 90% der Staatseinnahmen in der EU aus.

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