Tiefe Rezession in den USA seit Februar

NBER: Starker Einbruch mit großer Reichweite

Tiefe Rezession in den USA seit Februar

det Washington – Die längste US-Expansion seit 1854, die im Juni 2009 begonnen hatte, gehört seit Februar dieses Jahres der Vergangenheit an. Wie das unabhängige National Bureau of Economic Research (NBER) in einem neuen Bericht feststellt, hat die Coronavirus-Pandemie zu einem noch nie dagewesenen Rückgang der Produktion und Beschäftigung geführt und die Wirtschaft bereits im Februar in eine Rezession gestürzt. Diese könnte ungewöhnlich tief sein, aber auch schneller überwunden sein als frühere, schreibt das Institut. Viele Ökonomen und Wirtschaftsforschungsinstitute sehen eine Rezession dann als gegeben an, wenn die Wirtschaftsleistung in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen geschrumpft ist. Da das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA im ersten Quartal um 5,0 % nachgab, würde nach dieser Definition die Rezession vermutlich im März begonnen haben. Ab März brach die Produktion nämlich so tief ein, dass die Wachstumsrate für das gesamte erste Quartal mit einem negativen Vorzeichen versehen wurde.Das NBER wendet hingegen subjektivere Kriterien an. Entscheidend ist demnach, dass ein “bedeutender Rückgang der Wirtschaftsaktivität” zu beobachten ist, der die gesamte Volkswirtschaft erfasst und sich über einen längeren Zeitraum erstreckt als nur ein paar Monate. Die Wirtschaftsberater im Weißen Haus rechnen aufgrund der phasenweisen Öffnung der Wirtschaft nun mit einem steilen Aufschwung. Notenbankchef Jerome Powell vertritt hingegen die Ansicht, dass der Einbruch höchstwahrscheinlich von Dauer sein wird.