hip London – Der Streit zwischen den Unterstützern und Gegnern Boris Johnsons innerhalb der britischen Regierungspartei hat sich nach dem Rücktritt des britischen US-Botschafters Kim Darroch weiter zugespitzt. Anders als Außenminister Jeremy Hunt hatte sich Johnson nicht hinter Darroch gestellt, mit dem die US-Regierung nach Bekanntwerden vertraulicher Depeschen nichts mehr zu tun haben wollte. “Führer stehen hinter ihren Leuten”, twitterte der konservative Außenpolitiker Tom Tugendhat. “Sie ermutigen sie, Dinge auszuprobieren. Wenn sie scheitern, verteidigen sie sie.” Für den Kommentator des “Telegraph” zeigte Johnson dagegen “echte Führungsstärke”, weil er Darroch gegen US-Präsident Donald Trump nicht zu Hilfe eilte.Unterdessen wurde bekannt, dass die Tory-Parteizentrale Johnsons Freundin Carrie Symonds gefeuert hat. Wie die “Daily Mail” berichtet, war sie dort für ein Jahresgehalt von 80 000 Pfund als Kommunikationschefin tätig. Laut dem Blatt ging es um Unregelmäßigkeiten bei den Spesenabrechnungen. “Dieser Unsinn ist eine politisch motivierte Schmutzkampagne von Brexit-Gegnern”, zitierte die “Sun” einen nicht genannten Freund von Symonds. Sie sei das jüngste Opfer der parteiinternen Grabenkämpfe geworden.Unterdessen ist die britische Wirtschaft den Daten des Statistikamts ONS zufolge im Mai um 0,3 % gewachsen, nachdem sie im April um 0,4 % geschrumpft war. Das entsprach dem Schnitt der Schätzungen von Ökonomen. Beim Nationalen Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung NIESR in Westminster geht man davon aus, dass das Land im laufenden und im kommenden Quartal eine “technische Rezession” knapp vermeiden wird, obwohl die Denkfabrik für das zweite Quartal eine Schrumpfung von 0,1 % ansetzt. Die ONS-Daten und die jüngsten Umfragen zeigten, dass die Wirtschaft seit dem Auftaktquartal erheblich an Schwung verloren habe, sagte NIESR-Volkswirtin Janine Boshoff. – Personen Seite 12