bl Mailand – Obwohl sich die Anzeichen für eine deutliche Abschwächung der Konjunktur oder gar eine Rezession verdichten, verspricht Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria, das mit der EU-Kommission vereinbarte Defizitziel von 2,04 % einzuhalten. In einem Interview mit der Zeitung “Corriere della Sera” fügte er hinzu: “Die Verschuldung wird sinken.” Trotz des Rückgangs der Industrieproduktion um 2,6 % im November sieht Tria das Land nicht in einer Rezession, sondern in einer Stagnation. Die meisten Beobachter erwarten nach dem gesunkenen Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal auch für das vierte Quartal ein Minus, womit das Land in einer Rezession wäre.IWF, OECD, der Industriellenverband, die Banca d’Italia und EU-Kommission haben ihre Wachstumsprognosen für Italien nach unten geschraubt. Die Regierung erwartet dagegen 2019 einen Zuwachs von 1 %. Das renommierte Wirtschaftsforschungsinstitut Prometeia prognostiziert 0,5 % und der Ökonom Carlo Cottarelli hält selbst dies für schwer erreichbar.Tria sprach sich für eine Änderung der EU-Defizitregeln aus: “Der Fiskalpakt ist ein Irrtum”, sagt er, “die Regeln sind zu streng.” Sie ließen keine Flexibilität zu. Investitionen sollten nach seiner Ansicht bei der Berechnung des Defizits herausgerechnet werden.