Troika reist aus Griechenland ab

Kapitalgeber erhöhen Druck auf Hellas - Brüssel dämpft Sorgen um Liquidität

Troika reist aus Griechenland ab

fed Brüssel – Die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds hat aus Ärger über mangelnde Fortschritte in Griechenland ihre Expertenteams aus Athen zurückgerufen – so wie 2012 schon einmal geschehen. Anders als im vergangenen Jahr blieb dieses Mal aber eine nervöse Reaktion an den Finanzmärkten aus.In einer gemeinsamen Stellungnahme wird zwar einerseits gelobt, dass Griechenland “erhebliche Fortschritte” gemacht habe. Andererseits gebe es “noch einige offene Punkte”. Und “da zusätzliche technische Arbeiten nötig sind, um diese Aufgaben zu erledigen, wird die Mission eine kurze Auszeit nehmen, damit die Arbeiten abgeschlossen werden können”. Was in dieser diplomatisch-feinsinnigen Formulierung als bloße technische Nacharbeiten kleingeredet wird, sind aufgeladene politische Konflikte bei der Umsetzung vereinbarter Sparmaßnahmen.Aus verhandlungsnahen Kreisen verlautete, dass Hellas vor allem bei der Energieversorgung und in der öffentlichen Verwaltung noch mit der Erledigung der Zusagen hinterherhinke. Die Troika ziehe sich deshalb vorerst aus Athen zurück, um den Handlungsdruck zu erhöhen. Vorgesehen ist allerdings, dass die Fachleute Anfang April wieder nach Griechenland zurückkehren.Ein Sprecher der EU-Kommission bemühte sich, die Bedeutung des zeitweisen Rückzugs herunterzuspielen: “Das ist kein Drama.” Denn die Freigabe der nächsten Tranche von 2,8 Mrd. Euro hänge an der Einhaltung bestimmter einzelner Konditionen, nicht aber daran, dass die Troika in Athen sei oder dass alle von ihr angemahnten Nachbesserungen realisiert würden. Es bestehe somit keine akute Gefahr, dass Griechenland die Liquidität ausgehe.