Trostlose US-Konjunktur
Langsam, aber sicher geht der US-Konjunktur die Luft aus. Zu keinem Zeitpunkt seit Ende der Finanzkrise sah sich der Internationale Währungsfonds (IWF) veranlasst, seine Wachstumsprognose so deutlich nach unten zu korrigieren. Hinzu kommt, dass die Risiken deutlich schwerer wiegen als die Chancen auf Wachstum in absehbarer Zeit. Die Ausfuhrwirtschaft kämpft weiter mit den Folgen des starken Dollar. Erhöht wird die Unsicherheit durch die schwer abzuschätzenden Folgen des Brexit. Das Wohlstandsgefälle wird immer größer, die Industrieproduktivität sinkt, und angesichts einer maroden Infrastruktur und der alternden Bevölkerung spricht nichts dafür, dass die Wirtschaftsleistung demnächst positiv überraschen könnte. Dieselben Vorbehalte haben jene Mitglieder des Notenbankvorstands, die sich seit über einem halben Jahr weigern, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Zu Recht befürchten sie, dass ein späterer Kurswechsel schwierig wäre und zu Lasten der Glaubwürdigkeit der Notenbank gehen würde, wenn die Fed in einem so ungewissen konjunkturellen Umfeld die Zügel wieder strafft.det