Trübes Russlandgeschäft bessert sich leicht

Deutsche Wirtschaft dringt auf Annäherung

Trübes Russlandgeschäft bessert sich leicht

wf Berlin – Die deutsche Wirtschaft baut auf ein Ende der Russland-Sanktionen. “Wir müssen Russland helfen, aus der Isolation herauszukommen”, sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Linde-Chef Wolfgang Büchele. Die Sanktionsspirale der vergangenen beiden Jahre habe die Unternehmen nachhaltig verunsichert.Dies spiegelt auch die Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer wider. Demnach hat sich das Geschäftsklima in Russland weiter eingetrübt und der Handel ist zurückgegangen. Dennoch halten die Unternehmen am russischen Markt fest. Deutlich abgenommen haben laut Umfrage die Befürchtungen der deutschen Unternehmen vor einer Abwendung Russlands von der EU in Richtung China. Von den 152 befragten deutschen Firmen mit Russlandgeschäft meinen nur noch 15 %, dass sich China zum bevorzugten Wirtschaftspartner Russlands entwickele. Vor Jahresfrist waren es noch fast die Hälfte. “Russland orientiert sich wieder mehr nach Europa”, sagte Büchele.Wirtschaftlich rechnen die Unternehmen 2016 noch mit einem weiteren Krisenjahr. 82 % der Befragten erwarten eine negative oder leicht negative Entwicklung der russischen Wirtschaft. Im Vorjahr waren es 94 %. Die skeptischen Aussichten beeinträchtigen auch die Exporterwartungen: 57 % gehen von weiter rückläufigen Ausfuhren aus. 2015 war der deutsch-russische Handel um ein Viertel gesunken. Die deutschen Exporte nach Russland brachen dabei um 7,5 Mrd. Euro (-25,5 %) ein.