Arbeitsmarkt

Trübe Aussichten für deutschen Jobmarkt

Die Frühindikatoren für den deutschen und auch den europäischen Arbeitsmarkt zeigen nach unten. Die schwächelnde Konjunktur hinterlässt hier deutliche Bremsspuren.

Trübe Aussichten für deutschen Jobmarkt

Trübe Aussichten für deutschen Jobmarkt

Frühindikatoren von Ifo und IAB sinken – Experte: Abschwung hinterlässt Spuren

ast Frankfurt

Die schwache Konjunktur macht zunehmend auch dem deutschen Jobmarkt zu schaffen. Der Blick auf die kommenden Monate hat sich im August weiter eingetrübt. Sowohl das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) als auch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts zeigen einen negativen Trend an. Auch der europäische Arbeitsmarkt dürfte sich laut IAB abkühlen, hier sank das entsprechende Barometer unter die neutrale Marke von 100 Punkten.

Konjunkturmotor stottert

„Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt – mittlerweile hinterlässt das auch Spuren am Arbeitsmarkt“, erklärte Enzo Weber, zuständiger IAB-Forschungsleiter, bei der Veröffentlichung der Daten. Das Arbeitsmarktbarometer insgesamt liegt im August mit 100,5 Zählern nur noch knapp über der neutralen Marke von 100. Es ist zudem der niedrigste Stand seit November 2020. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fiel im August um 0,6 auf 97,5 Punkte. Die Beschäftigungskomponente sank zum inzwischen vierten Mal in Folge. Nach einem Rückgang von 0,5 Zählern liegt sie nun bei 103,5 Punkten.

Damit gehen die vom IAB befragten Arbeitsagenturen zwar weiterhin von einem Beschäftigungsaufbau aus, sind aber nicht mehr ganz so optimistisch. „Der Arbeitsmarkt ist in Mitleidenschaft gezogen, steht aber immer noch deutlich besser da als die Konjunktur“, analysierte Weber. Die deutsche Wirtschaft hatte zwar im zweiten Quartal stagniert, wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte. Ökonomen erwarten jedoch ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt für die zweite Jahreshälfte. So hatte das Ifo-Geschäftsklima im August nicht nur das vierte Mal in Folge nachgegeben, sondern ist auch deutlicher als erwartet gesunken.

Nun ist auch die Einstellungsbereitschaft der deutschen Unternehmen erneut gefallen. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer gab um 0,1 auf 97 Zähler nach. „Einstellungs- und Entlassungspläne gleichen sich im Moment gerade aus“, sagte dazu Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Aufgrund der wirtschaftlichen Schwächephase halten sich viele Unternehmen mit Neueinstellungen zurück.“ Allerdings sei das Beschäftigungsniveau nach wie vor auf einem Rekordniveau. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt an diesem Donnerstag ihre aktuelle Monatsstatistik zum deutschen Arbeitsmarkt vor. Ökonomen erwarten eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit.

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