Trump kritisiert die Fed erneut

Weitere Zinserhöhung gilt als wahrscheinlich

Trump kritisiert die Fed erneut

det Washington – Im unmittelbaren Vorfeld des letzten Zinsbeschlusses im laufenden Jahr hat US-Präsident Donald Trump erneut heftige Kritik an der US-Notenbank geübt. Es sei “unglaublich, dass mit einem starken Dollar und praktisch keiner Inflation die Fed überhaupt eine weitere Zinserhöhung in Erwägung zieht”, schrieb der Präsident auf Twitter. “Die Welt um uns herum explodiert, und dennoch denken die Währungshüter daran, erneut die Zügel straffer zu ziehen”, kritisierte der Präsident. Er spielte damit auf die Proteste in Frankreich sowie die konjunkturelle Abschwächung in China an. Stattdessen solle die Fed sich auf die günstige Konjunkturlage in den USA besinnen und “den Sieg nehmen”.Es ist keineswegs das erste Mal, dass der Präsident versuchte, sich in die Entscheidungen der politisch unabhängigen Zentralbank einzumischen. Zuvor hatte er schon gesagt, dass er über Notenbankchef Jerome Powell und die bereits beschlossenen Zinserhöhungen “überhaupt nicht glücklich” sei. Im Oktober sagte Trump nach einem Kurssturz an den Aktienmärkten sogar, dass er glaube, “die Fed ist verrückt geworden”. Wie aus dem CME Fed Watch Tool der Terminbörse CME Group hervorgeht, wird das FOMC am Mittwoch mit einer Wahrscheinlichkeit von über 76 % die vierte Leitzinserhöhung in diesem Jahr beschließen. Allgemein gehen Analysten aber davon aus, dass der provisorische Zeitplan für weitere Erhöhungen im kommenden Jahr, der nach der Sitzung zusammen mit aktuellen Konjunkturprognosen veröffentlicht wird, für 2019 weniger Anhebungen des Leitzinses vorsehen wird als bisher angenommen. Ökonomen glauben nicht, dass die jüngsten, insgesamt enttäuschenden Indikatoren der Fed als Anlass dienen werden, ihre Entscheidung diese Woche zu überdenken. So lieferte die Empire-State-Umfrage der Federal Reserve Bank von New York für das verarbeitende Gewerbe, die sich auf den Bundesstaat New York bezieht, weitere Signale für eine Abschwächung in der Industrie. Der Sammelindex fiel für Dezember von 23,3 auf 10,9 Punkte. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Wert um 21 Punkte. Zwar zog die Arbeitsmarktkomponente stark an. Doch die Neuaufträge nahmen weniger zu als im November. Zudem gab der Unterindikator für das allgemeine Geschäftsklima deutlich nach, auch war der Inflationsdruck geringer als im November.Auf eine Abschwächung am Immobilienmarkt deutet zudem der Häusermarktindex des Bauunternehmerverbandes National Association of Homer Builders (NAHB) hin. Der Index gab für Dezember von 60 auf 56 Punkte nach und lag deutlich unter den Markterwartungen.