Trump und Euro-Stärke belasten
ba – Deutschland rühmt sich des Titels des “Exportweltmeisters”. Das heißt aber auch, dass die heimische Wirtschaft stark vom Wohl und Wehe ihrer Handelspartner sowie vom Wechselkurs abhängig ist. Der vor allem von US-Präsident Donald Trump angezettelte globale Handelskonflikt hat daher durchaus das Potenzial, die Investitionsabsichten der Unternehmen stärker zu bremsen als bislang befürchtet und den Exporten einen herben Schlag zu versetzen. Das hiesige Wirtschaftswachstum könnte aber auch von den Folgen der bislang noch unklaren Scheidungsbedingungen Großbritanniens von der EU und der politischen Ungewissheit in Italien empfindlich ausgebremst werden.Bislang läuft es in Sachen Ausfuhren aber noch gut: In den ersten fünf Monaten 2018 kletterten die deutschen Exporte vor allem dank der Nachfrage der EU-Länder um 3,2 % im Jahresvergleich. Der Außenhandelsverband BGA erwartet für das Gesamtjahr ein Exportplus von 5 % auf einen neuen Rekordwert von rund 1, 34 Bill. Euro. Ein weiteres ermutigendes Signal kommt von dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan (Jefta), das mit Blick auf die Drohung Italiens, Ceta (das Abkommen zwischen Kanada und der EU) nicht zu ratifizieren, beeindruckend geräuschlos zustande kam. Ein Hemmschuh für die künftige Entwicklung der Exporte ist der Euro-Kurs. Handelsgewichtet lag dieser Ende 2017 um 6 % über dem Niveau von Ende 2016. Ein starker Euro macht Waren “Made in Germany” im Ausland teurer, andererseits wird der Import ausländischer Produkte günstiger. Insofern dürfte vom Außenhandel kein allzu großer Wachstumsbeitrag zu erwarten sein. Andererseits scheinen sich die deutschen Exporteure zuletzt stärker auf Handelspartner im Euroraum zu fokussieren.