Trump will Handel mit Indopazifik-Region stärken
det Washington – Die US-Regierung will handelspolitische Initiativen zunehmend auf den indopazifischen Raum konzentrieren. Anlässlich eines Wirtschaftsforums der US-Handelskammer in Washington kündigte Außenminister Mike Pompeo einen Drei-Punkte-Plan an, bei dem die Bereiche Digitalwirtschaft, Energie und Infrastruktur im Mittelpunkt stehen. Die zehn Länder der Region stellten “die stärkste Wachstumsregion der Welt dar”, sagte Pompeo. Da “ökonomische Sicherheit und nationale Sicherheit untrennbar verbunden sind”, würden Erstinvestitionen unter anderem dem Ausbau digitaler Anschlussmöglichkeiten und der Verbesserung der Cybersicherheit dienen, so der Außenminister.Zusätzliche Mittel sollen Partnerländern in der Indopazifik-Region ermöglichen, ihre Energieimporte zu erhöhen. Ferner ist die Gründung einer neuen Regierungsbehörde vorgesehen, die helfen soll, neue Investitionen in die Infrastruktur zu koordinieren und diese auszubauen. Nach Schätzungen der US-Handelskammer wird die asiatische Wirtschaft in den kommenden Jahrzehnten die Hälfte des globalen Output stellen. “Um dieses Potenzial zu realisieren, werden die Indopazifik-Länder fast 26 Bill. Dollar an Investitionen in Energie und Infrastruktur benötigen”, hieß es in einer Erklärung vor Pompeos Rede am Montag. Zwar bestritt Pompeo, dass es US-Präsident Donald Trump darum gehe, wegen Chinas und Japans Handelsüberschüssen ein Gegengewicht zu den beiden Wirtschaftsmächten aufzubauen. Auch verteidigte er Trumps Austritt aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP und betonte, dass an dessen Stelle immer mehr bilaterale Verträge treten würden. Experten betrachten aber “Indopazifik” als Ersatz für den Begriff “Asien-Pazifik”. Am asiatisch-pazifischen Raum hatte Trumps Vorgänger Barack Obama seine Handelspolitik ausgerichtet. Konterkarieren will Trump mit dem neuen Fokus nach Ansicht von Analysten auch Chinas “Gürtel und Straße”-Initiative, die das Land mit Wirtschaftszentren in Europa und Afrika verbinden soll.