AUSSENHANDEL IM FOKUS

Trump wirft China Währungsmanipulation vor

Auch Russland spiele das "Abwertungsspiel"

Trump wirft China Währungsmanipulation vor

det Washington – US-Präsident Donald Trump hat Russland und China Manipulationen ihrer Währungen vorgeworfen. “Russland und China spielen das Währungsabwertungsspiel, während die Vereinigten Staaten die Zinsen erhöhen”, schrieb Trump am Montag auf Twitter. Das sei “nicht akzeptabel”. Die russische Währung Rubel wertete vorige Woche zeitweise um mehr als 10 % zum Dollar ab, was Experten auf die neuen US-Sanktionen gegen das Land zurückführten.Erst am Freitag hatte das US-Finanzministerium in seinem halbjährlichen Bericht noch darauf verzichtet, wichtige Handelspartner als Währungsmanipulatoren anzuprangern. Stattdessen wurden sechs Länder auf eine Beobachtungsliste von Staaten gesetzt, die Handelsüberschüsse gegenüber den USA ausweisen. Deren Währungspolitik verdiene daher “besondere Aufmerksamkeit” heißt es in dem Bericht. Dass das US-Finanzministerium darauf verzichtete, Peking ausdrücklich Währungsmanipulation vorzuwerfen, führten Experten darauf zurück, dass so eine weitere Zuspitzung des bilateralen Handelsstreits vermieden werden sollte. Wird ein Land offiziell als Währungsmanipulator eingestuft, drohen ihm Strafzölle und andere Sanktionen.Wie auch bisher nennt das Ministerium in seinem Bericht China, Deutschland, Japan, Südkorea und die Schweiz. Neu auf der Liste ist Indien, das nach Ansicht der US-Regierung nun wegen seiner umfassenden Fremdwährungsbestände unter die Lupe genommen werden muss. Der Bericht fordert Deutschland auf, die Abhängigkeit von der Ausfuhrwirtschaft zu verringern und mehr Schritte zu unternehmen, um die Binnennachfrage anzukurbeln. Zu der realen, effektiven Währungsschwäche trage auch die niedrige deutsche Inflationsrate bei, schreibt das US-Finanzministerium. Finanzminister Steve Mnuchin betonte, dass “wir weiterhin gegen unfaire Währungspolitik vorgehen werden” und die USA Partnerländer ermutigen würden, “Reformen einzuleiten, die sich eignen, große Handelsüberschüsse abzubauen”. Während der vergangenen Jahrzehnte hätten sich die Defizite gegenüber mehreren Ländern als hartnäckig erwiesen. “Die globalen Anpassungsprozesse haben nicht dazu beigetragen, die Ungleichgewichte abzubauen”, heißt es.