Die US-Wirtschaft steckt in einem tiefen Loch. Wie der historische Konjunktureinbruch im zweiten Quartal beweist, haben Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren fast alle Branchen in Mitleidenschaft gezogen. Zwar ist anzunehmen, dass der dramatische Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um annualisiert ein knappes Drittel sich im dritten Quartal nicht wiederholen wird. Gleichwohl ist aber jener Optimismus, der im Frühjahr noch weit verbreitet war, längst verflogen. US-Staaten, die ihre Wirtschaft zu schnell geöffnet hatten, müssen wegen der steigenden Erkrankungen wieder zum Teil dichtmachen. Auch ist für den Streit über ein neues Konjunkturpaket noch kein Ende in Sicht. Jene erweiterte Arbeitslosenhilfe, die nun ausläuft, wird schwer auf dem Privatkonsum lasten, der mehr als zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht. Keineswegs hilfreich ist, dass Präsident Donald Trump die Lage schönzureden versucht. Ausgerechnet die Konjunktur, drei Jahre lang Trumps größte Stärke, könnte ihm bei der Wahl im November noch zum Verhängnis werden. det