Türkei strafft Zinszügel

Börsen-Zeitung, 15.12.2017 Reuters Istanbul - Die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wegen ihrer Zinspolitik attackierte Zentralbank hat die geldpolitischen Zügel erstmals seit acht Monaten gestrafft. Sie verteuerte die Kosten für...

Türkei strafft Zinszügel

Reuters Istanbul – Die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wegen ihrer Zinspolitik attackierte Zentralbank hat die geldpolitischen Zügel erstmals seit acht Monaten gestrafft. Sie verteuerte die Kosten für Notkredite, die sich Banken bei der Notenbank besorgen können. Der entsprechende Zinssatz stieg um 0,5 Punkte auf 12,75 % an. Experten hatten allerdings mit einer stärkeren Erhöhung um 1 Punkt gerechnet. Den eigentlichen Leitzins beließ die Notenbank bei 8,0 %. Erdogan hat der Notenbank vorgeworfen, die Wirtschaft mit einer zu straffen Geldpolitik auszubremsen. Jüngst hinterfragte er offen die Unabhängigkeit der Währungshüter. Dass sie nun an einer weniger stark beachteten Schraube drehten, gilt als taktisches Manöver, um nicht noch mehr Kritik auf sich zu ziehen.