jw Frankfurt – Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone mit der restlichen Welt ist im Mai deutlich gestiegen. Im Monatsvergleich legte der saisonbereinigte Überschuss der 19 Euro-Länder auf 20,2 Mrd. Euro zu, von zuvor 15,7 Mrd. Euro, wie Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die saisonbereinigten Exporte stiegen im Mai im Monatsvergleich um 1,4 %. Die Importe gingen um 1,0 % zurück. Experten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten nur einen Überschuss von 17,8 Mrd. Euro erwartet. Den mit Abstand größten Überschuss im Außenhandel verbuchte erneut Deutschland mit 15,5 Mrd. Euro. Das stärkste Defizit gab es in den Niederlanden mit 11,0 Mrd. Euro. Damit hat sich der Euro-Außenhandel erneut wacker gehalten. Seit einiger Zeit wird mit einem Rückgang der Warenexporte gerechnet, da die Abschwächung des globalen Wachstums und die Ungewissheit über die Handelskonflikte die Aussichten für die Unternehmen eingetrübt haben. Die direkten Effekte sind aber nach wie vor gering. Das zweite Quartal dürfte dennoch verhaltener verlaufen, da in dem Zeitraum die Risiken eines harten Brexit und möglicher US-Autozölle wieder zugenommen haben.