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Ukraine wirbt um deutsche Investitionen

Ungeachtet des andauernden Krieges hat die politische Führung der Ukraine um weitere Investitionen deutscher Unternehmen in ihrem Land geworben. Auch der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft sieht das Kriegsrisiko in weiten Teilen des Landes als beherrschbar an.

Ukraine wirbt um deutsche Investitionen

Ukraine wirbt um deutsche Investitionen

Ost-Ausschuss sieht Kriegsrisiko als beherrschbar an – Scholz sagt weitere Hilfen zu

ahe Berlin

Ungeachtet des andauernden Krieges hat die politische Führung der Ukraine um weitere Investitionen deutscher Unternehmen in ihrem Land geworben. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte in Berlin auf einer Wirtschaftskonferenz, Kiew verfolge eine "Politik der maximalen Investitionserleichterungen". Schmyhal kündigte für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 4% und im nächsten Jahr von 5% an – deutlich mehr als die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) prognostizierten 2% und 3,2%.

Sein Land werde auf dem Weg zu einem EU-Beitritt den Reformkurs weiter fortsetzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der auf dem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum per Video zugeschaltet war, betonte, wer jetzt investiere, werde "nach dem Krieg eine gute Rendite erzielen".

Nach Angaben des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft wurde bereits ein Dutzend Investitionsprojekte begonnen. "Deutsche Unternehmen bewerben sich aktuell mit 30 weiteren Projektvorhaben um Investitionsgarantien des Bundes", sagte der stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Christian Bruch, der das Kriegsrisiko vor allem in den westlichen und mittleren Landesteilen als beherrschbar bezeichnete. Benötigt würden aber attraktivere staatliche und private Finanzierungsangebote sowie Versicherungslösungen für Transporte durch die Ukraine.

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, dass er sich in der EU dafür einsetzen werde, dass die Ukraine bis Ende des Jahres eine dauerhafte Finanzierungszusage für die nächsten Jahre erhalte. Der SPD-Politiker sicherte den ukrainischen Regierungsvertretern in Berlin noch einmal langfristige Unterstützung Deutschlands auch beim Wiederaufbau zu. Er verwies ebenso wie Wirtschaftsminister Robert Habeck darauf, dass deutsche Unternehmen bereits Erleichterungen bei staatlichen Investitions- und Exportgarantien erhalten hätten.

In den ersten acht Monaten 2023 wuchs der deutsch-ukrainische Handel nach Angaben des Ost-Ausschusses um rund 30% auf 6,2 Mrd. Euro. Zwar gingen die Importe nochmals um 5,5% auf 1,8 Mrd. Euro zurück. Die Exporte stiegen aber um 52% auf 4,4 Mrd. Euro.

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