Geldpolitik

Ukrainische Notenbank erhöht Wachstumsprognose

Die Ukrainische Notenbank erhöht die Wachstumsprognose für 2023: Wirtschaft und Bevölkerung hätten sich an den Kriegszustand gewöhnt, hieß es.

Ukrainische Notenbank erhöht Wachstumsprognose

Ukrainische Notenbank
erhöht Wachstumsprognose

Leitzins auf 16 Prozent gesenkt

dpa-afx/ba Kiew/Frankfurt

Die ukrainische Notenbank hat am Donnerstag nicht nur den Leitzins von 20% auf 16% gesenkt, sondern auch die Prognose für das Wirtschaftswachstum trotz des russischen Angriffskrieges erhöht. Die Notenbank erwartet für 2023 nun ein Plus von 4,9% statt wie bisher 2,9%. 2024 schwächt sich das Wachstum auf 3,6% ab, im folgenden Jahr sollen es 6% werden, wenn die Sicherheitsrisiken sinken.

Zugleich sinken die Erwartungen für die Inflationsrate von 10,6 auf 5,8%. Im September lag die Jahresteuerungsrate bei 7,1%. Die Inflationsprognose für 2024 wiederum wurde von 8,5% auf 9,8% nach oben korrigiert, wie Notengouverneur Andrij Pyschnyj vor der Presse laut Redemanuskript erklärte. 2025 soll sich die Inflation dann auf 6% abschwächen. Wirtschaft und Bevölkerung hätten sich inzwischen besser auf den Kriegszustand eingestellt, betonte Notenbankgouverneur Pyschnyj. Höhere Ernteschätzungen, neue Exportwege und erhöhte Haushaltsausgaben verbessern ebenfalls den Ausblick. Kiew erwartet demnach für dieses Jahr ausländische Gelder von umgerechnet mehr als 42 Mrd. Euro. Damit werde vor allem das Haushaltsdefizit von 29% der Wirtschaftsleistung gedeckt, hieß es.

Im Februar 2022 marschierte Russlands Armee in die Ukraine ein und hält seither größere Landesteile besetzt. Die Wirtschaft der Ukraine brach daher um 29,1% ein. Die Preise stiegen trotz staatlicher Eingriffe um 26,6%. Der ukrainische Haushalt wird zu mehr als 50% aus dem Ausland finanziert.

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