Ungarn will mit Zinssenkung raus aus der Rezession
Ungarn will mit Zinssenkung raus aus der Rezession
mpi Frankfurt
Die ungarische Zentralbank reagiert auf die längste Rezession des Landes seit 1995 und senkt den Leitzins um einen Prozentpunkt. Der seit Oktober 2022 als Leitzins geltende Tagesgeldzinssatz liegt damit bei 14,0%, dies teilten die Währungshüter am Dienstag in Budapest mit. Den Referenzzinssatz belassen die Notenbanker bei 13,0%. Ökonomen hatten im Vorfeld mit diesen Entscheidungen gerechnet.
Ungarns Wirtschaftsleistung ist inzwischen seit vier Quartalen in Folge gesunken. Die höchste Inflation in der EU und steigende Kreditkosten reduzieren derzeit die Kaufkraft der ungarischen Verbraucher. Seit ihrem Höhepunkt im Januar bei über 25% ist die Teuerungsrate jedoch rückläufig. Zuletzt lag sie noch bei 15,6%. Ungarns Notenbank ist zuversichtlich, dass sich die Inflation trotz der Zinssenkung weiter abschwächen wird. „Im Laufe des Jahres 2023 wird die desinflationäre Wirkung einer straffen Geldpolitik, sinkender globaler Rohstoffpreise, eines rückläufigen Inlandsverbrauchs und der Maßnahmen der Regierung zur Stärkung des Marktwettbewerbs immer deutlicher werden“, teilte die Zentralbank in ihrer Stellungnahme zum Zinsentscheid mit. „Das Tempo der Desinflation beschleunigt sich weiter.“
Seit Mai dieses Jahres lockern die Währungshüter die Geldpolitik. Mit mehreren Zinssenkungen um jeweils einen Prozentpunkt ist der Leitzins von 18% auf nun 14% gefallen.