Unternehmensstimmung in Euroland noch gut

Corona-Probleme dürften im März durchschlagen

Unternehmensstimmung in Euroland noch gut

arp Frankfurt – Die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone ist gut – zumindest noch. Ein genauerer Blick auf die Daten vom Februar zeige nämlich, welche Probleme auf die Unternehmen in Euroland noch zukommen, warnte Chris Williamson, Chefökonom des britischen Wirtschaftsinstituts IHS Markit. Der von IHS erhobene Einkaufsmanagerindex, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, legte im Februar noch um 0,3 Punkte auf jetzt 51,6 Zähler zu. Damit wurde die Schnellschätzung für den zurückliegenden Monat bestätigt, auch markiert der Februar-Wert ein Sechs-Monats-Hoch. Treiber Industrie Ausschlaggebend für die Aufhellung war die verbesserte Industriestimmung, die um 1,3 Punkte auf 49,2 Zähler stieg. Das ist ein Zwölfmonatshoch (vgl. BZ vom 3. März). Die Stimmung bei den Dienstleistern hingegen hat sich im Februar nur minimal verbessert: Der entsprechende Index erreichte 52,6 Punkte. Das sind 0,2 Zähler weniger als noch in der Schnellschätzung ermittelt und 0,1 Punkte mehr als im Januar. Werte über 50 Punkte deuten auf Expansion hin. “Im Servicesektor berichteten immer mehr Unternehmen von entgangenen Geschäften infolge der Ausbreitung des Virus, insbesondere Hotels, Reise-, Transport- und Touristikunternehmen”, sagte Williamson. Zukunft nicht rosigUnd auch für die Industrie sieht die Zukunft alles andere als rosig aus. Es “verstärkten sich jedoch die Einbußen bei den Exporten von Gütern und Dienstleistungen wegen der virusbedingten Nachfrageausfälle, und die überall zunehmenden Lieferverzögerungen sind eine Gefahr für die zukünftigen Produktionsniveaus”, ergänzte der Ökonom von IHS Markit. Er wies auch auf schwache Produktions- und Auftragszuwächse hin. Williamson schlussfolgert daher, die Februar-Werte deuteten zwar darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im ersten Quartal minimal zwischen 0,1 % und 0,2 % wachsen dürfte. Die Abwärtsrisiken und die Gefahr einer Konjunkturabschwächung im März seien aber eindeutig gestiegen.