Unternehmensverband CBI trommelt für EU-Verbleib

Moody's: Herabstufung bei Brexit nicht zwingend

Unternehmensverband CBI trommelt für EU-Verbleib

hip London – Carolyn Fairbairn, die Generaldirektorin der Confederation of British Industry (CBI), hat sich für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ausgesprochen. Die Verfechter eines Ausstiegs seien in der Minderheit. “Unsere Mitglieder wollen in einer reformierten EU bleiben”, sagte Fairbairn. “Sie halten die Vorteile eines gemeinsamen Markts mit 500 Millionen Menschen für signifikant.” Die Rolle des CBI ist nicht unumstritten. Auf der Jahreskonferenz in London schmähten EU-Gegner die Interessenvereinigung, die sich einst für die Einführung des Euro in Großbritannien eingesetzt hatte, als “Stimme Brüssels” (vgl. BZ vom 10. November). Der Verband spricht nach eigenen Angaben für 190 000 Firmen mit rund 7 Millionen Beschäftigten. Fairbairn übernahm diesen Monat die CBI-Führung von John Cridland.Der britische Premierminister Cameron hatte im Frühjahr im Wahlkampf versprochen, bis Ende 2017 ein Referendum über die Zukunft des Landes in der Staatengemeinschaft abzuhalten. Entscheiden sich die Briten für den Brexit, bedeute dies nicht automatisch eine Herunterstufung des “Aa1”-Ratings des Landes, sagte Kathrin Mühlbronner, die bei Moody’s Investor Service als Senior Vice President für die Bewertung der Bonität Großbritanniens zuständig ist, dem “Sunday Telegraph”. Das Land verfüge über eine diversifizierte Volkswirtschaft. Es sei möglich, dass ein Brexit keine Auswirkungen auf das Rating habe. Die mit einem Ausstieg aus der EU verbundene Unsicherheit wirke sich zwar negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Dieser Effekt könnte jedoch von kurzer Dauer sein, wenn Großbritannien schnell neue Handelsabkommen mit seinen wesentlichen Partnern schließen könne. Unsicherheit allein werde am Rating vielleicht nichts ändern, sagte sie. Dabei gehe es um wirtschaftliche Stärke. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Brexit wären aus ihrer Sicht allerdings negativ. Standard & Poor’s hatte die Briten dagegen bereits im Sommer vor dem Verlust ihres “AAA”-Ratings gewarnt.